Nebenwirkung der Insulin-Injektionen - häufig wuchert Fett im Gewebe des Einstichortes

Die Häufigkeit, mit der Insulin-Spritzen gesetzt werden, führt häufig zu einer Lipohypertrophie

Von Cornelia Scherpe
1. Februar 2013

Diabetes kann dank der modernen Medizin zwar noch nicht geheilt, jedoch sehr gut unter Kontrolle gebracht werden. Damit die Patienten ein relativ normales Leben führen können, müssen sie regelmäßig ihren Blutzucker messen und entsprechend Insulin durch einen kleinen Stich mittels Spritze ins eigene Gewebe abgeben. Allerdings ist selbst das nicht ganz ohne Nebenwirkung, wie nun eine aktuelle Studie gezeigt hat.

Wenn das Gewebe reagiert

Viele Patienten entwickeln mit der Zeit eine sogenannte Lipohypertrophie. Das bedeutet, dass sich in unmittelbarer Nähe des Einstichortes Fettgewebe anlagert. Dieses Mehr an Fett ist auch nicht ganz ungefährlich, denn es kann sich durchaus auf die Einstellung des Blutzuckers auswirken.

In Indien bat man 450 Menschen mit Diabetes des Typ 1 (also der angeborenen Autoimmunerkrankung) zur Studie und stellte fest, dass 42 Prozent von ihnen an Lipohypertrophie litten. Fast jeder Zweite hatte also durch die jahrelange Versorgung mit Insulin von Außen diese Reaktion im Gewebe entwickelt. Dies hatte eindeutige Auswirkungen auf die weitere Gesundheit.

Die Häufigkeit ist entscheidend

Beim intensiven Checkup stellten die Forscher zum Beispiel fest, dass viele dieser 42 Prozent nicht nur auffallende Hautveränderungen hatten, sondern auch Probleme mit den Gelenken. Diese waren in ihrer Beweglichkeit zum Teil eingeschränkt. Der Zusammenhang zwischen Lipohypertrophie und der Vergabe des Insulins zeigte sich auch, da das Risiko für diese Nebenwirkung umso höher war, je länger sich ein Patient bereits spritzen musste.

Es geht allerdings nicht um die Höhe der Dosis, die dabei in das Gewebe injiziert wird, sondern vielmehr um die Häufigkeit, mit der die Spritzen gesetzt werden.