Neue Idee gegen Krebs - ein Wirkstoff von Bakterien soll die Zellen hemmen

Laboruntersuchung zeigt toxische Wirkung von Eliamid auf mutierte Zellen

Von Cornelia Scherpe
5. September 2012

Derzeit ist der Begriff "Eliamid" in der Krebsforschung stark im Zentrum der Aufmerksamkeit. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der durch Bakterien gebildet wird. Die Myxobakterien kommen im Erdboden vor und geben diesen Naturstoff regelmäßig an ihre Umwelt ab. Genau auf diesen konzentriert sich nun die Forschung, denn man hofft, in Eliamid einen neuen Verbündeten im Kampf gegen Krebs gefunden zu haben.

Zufälliger Befund - Eliamid wirkt auf Krebszellen toxisch

In Laborversuchen hat sich gezeigt, dass der Naturstoff in der Lage ist, Krebszellen in ihrem Wachstum zu hemmen. Diese Erkenntnis ist erstaunlich und beruht eigentlich auf einem Zufall. Deutsche Forscher hatten mit Eliamid im Labor gearbeitet, weil sie auf der Suche nach einem Mittel gegen Pilzinfektionen waren.

Doch dann zeigte sich im Reagenzglas, dass mutierte Zellen von Gebärmutterhalskrebs ebenfalls auf den Stoff reagierten und sich von diesem angegriffen fühlten. Man ging der Sache weiter auf die Spur und erkannte, dass Eliamid giftig auf die mutierten Zellen wirkte.

Weitere Forschungen nötig

Eine allzu große Euphorie sollte allerdings noch nicht aufkommen, so die Forscher. Nun muss man den Wirkstoff näher analysieren und erst einmal herausfinden, wie man daraus am besten ein Medikament entwickelt. Diese Arbeit könnte noch einige Jahre dauern. Dennoch ist es eventuell eine viel versprechende Krebstherapie für die Zukunft.