Neue Therapie für metastasierten Lungenkrebs verlängert das Leben

Lungentumor mit Genmutation EGFR Exon 19 kann durch Wirkstoff Afatinib behandelt werden

Von Nicole Freialdenhoven
12. Februar 2015

Hat ein Lungenkarzinom bereits Metastasen gebildet, sind die Überlebungschancen für die Patienten trotz Chemotherapie gering.

Studie zur Genmutation EGFR Exon 19

Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen machen nun jedoch zumindest einer bestimmten Patientengruppe Hoffnung, zumindest ein Jahr länger zu leben. Dabei handelt es sich um die etwa 12-15 Prozent der Lungenkrebspatienten, deren Tumor die Genmutation EGFR Exon 19 aufweist.

In zwei internationalen Studien wurde bewiesen, dass diese Tumore auf den Wirkstoff Afatinib reagieren.

Auswirkung des Wirkstoffs Afatinib

In den beiden Studien LUX-Lung 3 und LUX-Lung 6 konnten Wissenschaftler nachweisen, dass der Einsatz dieses Wirkstoffs das Leben der Patienten um ein ganzes Jahr verlängern kann, selbst wenn das Lungenkarzinom bereits Metastasen gebildet hat.

Sie empfehlen daher, bei stabilen Lungenkrebspatienten eine genetische Untersuchung durchzuführen um festzustellen, ob der Tumor die betreffende Genmutation aufweist und dann eine entsprechende Behandlung durchzuführen.

Lungenkrebs in Deutschland

Lungenkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Alleine im Jahr 2014 erkrankten 55.600 Personen neu an einem Lungenkarzinom. Die Prognosen sind meist schlecht: Fünf Jahre nach Ausbruch der Krankheit leben nur noch 21 Prozent der Frauen und 16 Prozent der Männer.