Rauchen und Gen für Brustkrebs - Diese Kombination endet oft tödlich

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2014

Inzwischen ist bekannt, dass der Konsum von Nikotin für den ganzen Körper gefährlich ist. Das Gift hat vor allen Dingen eine verheerende Wirkung auf die Atemwege und die Lunge. Viele Raucher erkranken im Laufe ihres Lebens an Lungenkrebs und viele sterben daran. Das Lebenszeitrisiko, also die Gefahr im Laufe des Lebens wirklich betroffen zu sein, beträgt bei Männern 16 Prozent und bei Frauen 9,5 Prozent. Durchschnittlich kommt man für den Menschen so auf 13 Prozent.

Mutiertes Gen erhöht Wahrscheinlichkeit des Brustkrebsrisikos

Nun hat eine Studie ergeben, dass dieses ohnehin hohe Risiko noch vergrößert wird, wenn der Betreffende ein Gen für Brustkrebs in sich trägt. Diese sogenannte BRCA2-Mutation tragen schätzungsweise zwei Prozent aller Menschen. Für die Träger ist das Risiko auf ein Mammakarzinom stark erhöht. Da auch Männer an Brustkrebs erkranken können, ist die Genmutation auch für beide Geschlechter ein wichtiger Faktor.

Wer nun sowohl die BRCA2-Mutation in sich trägt als auch Raucher ist, dessen Lebenszeitrisiko verdoppelt sich von 13 Prozent auf 26 Prozent. Die Erkenntnis stammt aus einer Studie mit 11.348 Menschen mit Lungenkrebs und 15.861 Kontrollpersonen. Von allen wurde das Erbgut analysiert und die Gene verglichen.

Kombination von Genmutation und Rauchen steigert das Lebenszeitrisiko

Die Ärzte sprechen nun bei vorhandener Genmutation und Rauchen von einer tödlichen Mischung. Das Gen für Brustkrebs kann in mutierter Form wichtige Abwehr­mechanismen des Immunsystems außer Kraft setzen. Das BRCA2 in normaler Form hilft dabei, DNS-Fehler zu reparieren. Durch die Mutation funktioniert das weniger gut. Da die Gifte beim Rauchen zusätzlich zu DNS-Fehlern führen, vergrößert sich das Risiko auf schwerwiegende Fehler und damit auf die Entstehung von Krebszellen.

Ob man Träger der Mutation ist oder nicht, kann man freilich nicht beeinflussen. Doch ob man zur Zigarette greift oder nicht, hat jeder selbst in der Hand. Es ist daher immer ratsam, auf das Gift zu verzichten.