Ozeandüngung ist laut Studie zu aufwendig

Der zu erwartende Effekt der aufwendigen Olivin-Düngung hätte einen zu großen Preis

Von Alexander Kirschbaum
24. Januar 2013

Mit dem sogenannten Geo-Engineering hoffen Klimaschützer der globalen Erwärmung entgegen wirken zu können. Geo-Engineering ist ein technischer Ansatz, mit dem der Mensch in geochemische Kreisläufe der Erde eingreift. Eine Möglichkeit dabei ist, die Weltmeere mit dem Mineral Olivin zu düngen. Dadurch sollen die Ozeane mehr Kohlendioxid aufnehmen und gleichzeitig weniger versauern.

Verfahren zu aufwendig

So die Theorie, doch das Verfahren ist so aufwendig, dass sich eine Anwendung nach heutigen Maßstäben nicht lohnt. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, die die Methode untersucht haben.

Demnach könnten die Meere infolge der chemischen Veränderung des Wassers, die Olivin auslöst, tatsächlich mehr CO2 aufnehmen. Auch Algen würden sich stärker ausbreiten und so mehr CO2 aus der Atmosphäre binden, allerdings hätte dieser Effekt einen großen Preis.

Aufwand größer als Nutzen

In der Studie gingen die Forscher davon aus, dass jährlich drei Gigatonnen Olivin in den Meeren aufgelöst werden könnten. Dadurch würden allerdings lediglich 9 Prozent des Kohlendioxids, das die Menschen ausstoßen, von den Ozeanen aufgenommen.

Eine viel zu geringe Menge, angesichts der Tatsache, dass für die Ozeandüngung eine gewaltige Bergbauindustrie aufgebaut werden müsste. Von der logistischen Herausforderung, das Mineral weltweit in den Meeren zu verteilen, ganz zu schweigen.