Phantom-Klingeln: Wenn man sein Handy hört, obwohl niemand anruft

Von Frank Sprengel
10. September 2013

Gemäß einer Umfrage haben mittlerweile 90 Prozent der Deutschen, die älter als 14 Jahre sind, ein Mobiltelefon. Laut einer weiteren Umfrage, die vom Hightech-Verband BITKOM durchgeführt wurde, habe jeder dritte von ihnen sein Mobiltelefon auch schon einmal klingeln gehört, obwohl niemand angerufen hat. Man spricht bei diesem Phänomen vom sogenannten Phantom-Klingeln.

Auffällig sei dabei zunächst, dass die Häufigkeit des Phänomens zunehme, da vor zwei Jahren lediglich 31 Prozent der Handynutzer besagtes Phantom-Klingen vernommen hätte, wohingegen der prozentuale Anteil mittlerweile bei 39 Prozent läge. Eine weitere Auffälligkeit sei, dass Männer mit 42 Prozent im Gegensatz zu Frauen mit nur 36 Prozent deutlich öfter betroffen seien. Außerdem trete das Phänomen bei Menschen unter 30 Jahren mit 50 Prozent zweieinhalbmal so oft wie bei Senioren auf.

Selbst zwischen Ost- und Westdeutschen gäbe es Unterschiede. So hätten mit 40 Prozent gut 5 Prozent mehr Westdeutsche ein vermeintliches Klingen gehört. Eine mögliche Ursache für das Wahrnehmen von Phantom-Klingen könnte die Angst, wichtige Nachrichten respektive Anrufe zu verpassen, sein, wobei in vielen Fällen wohl einfach auch eine Verwechslung mit dem Klingelton eines anderen Handynutzers denkbar wäre.

Abhilfe

Abhilfe gegen Verwechslungen könnten individuelle oder sogar selber komponierte Klingeltöne schaffen. Als Ursache für das Phantom-Vibrieren vermutet ein australischer Forscher namens Alex Blaszczynski eher elektromagnetische Signale, die durch Übertragungen verursacht würden und so Nerven aktivierten, weshalb er davon abrate, Handys direkt auf der Haut zu tragen. Anzumerken ist jedoch, dass anscheinend niemand die Vermutung des Forschers der Universität in Sydney teilt.