Private Pflegeversicherungen getestet: Fünf Anbieter mit sehr guten Noten

Die Stiftung Warentest nimmt 88 private Pflegetagegeldpolicen unter die Lupe

Von Nicole Freialdenhoven
16. April 2015

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht meist nicht aus um im Ernstfall ein menschenwürdiges Leben in einem Pflegeheim zu leben oder sich zuhause betreuen zu lassen. Politiker und Versicherungen werben daher seit längerem für private Zusatzpolicen, von denen in den letzten Jahren immer mehr angeboten werden. Die Stiftung Warentest hat nun insgesamt 88 private Pflegetagegeldpolicen unter die Lupe genommen und fünf von ihnen als "Sehr gut" bewertet. Weitere 78 Policen erhielten ein "Gut".

Kosten und Prioriäten

Allerdings geht eine private Zusatzversicherung je nach Alter ins Geld: Ein für den Test herangezogener 45-jähriger Modellkunde musste für einen guten Tarif jeden Monat 56 Euro in die Versicherung einzahlen, ein 55-jähriger Modellkunde sogar schon 87 Euro. Jüngere Kunden kämen zwar günstiger weg, doch in diesem Alter haben für die meisten Menschen andere Ausgaben Priorität, darunter der Aufbau der eigenen Altersversorge und der Unterhalt der Kinder.

Pflege-Bahr unzureichend

Der reine "Pflege-Bahr", den der ehemalige Gesundheitsminister Daniel Bahr 2013 als staatlich geförderte Zusatzpolice einführte, reiche hingegen nicht aus, so die Stiftung Warentest. Mit dieser Option erhalten die Versicherten jeden Monat einen Zuschuss von 5 Euro vom Staat - doch je nach Eintrittsalter und Eintritt des Pflegefalls beträgt die Geldleistung dann gerade mal 170 Euro. Im Schnitt beläuft sich der Eigenteil jedoch auf 540 Euro monatlich in der Pflegestufe I und auf 1300 Euro in der Pflegestufe II.