Psychisch kranke Menschen häufiger von tödlichen Herzinfarkten bedroht: Ursachen unklar

Die Sterberate nach einem Herzinfarkt steigt durch psychische Erkrankungen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Dezember 2014

Bei Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, ist das Risiko eines tödlich verlaufenden Herzinfarktes höher als bei gesunden Menschen - trotz gleicher medizinischer Versorgung. Dies ergab eine Studie aus Schweden, wo die Daten von 209.592 Menschen mit Herzinfarkten zwischen 1997 und 2010 ausgewertet wurden. Von den Betroffenen litten 541 unter Schizophrenie und 442 an einer bipolaren Störung.

Die Sterberaten der psychisch Kranken sind erhöht

Vor allem bei den Schizophrenikern wurde eine stark erhöhte Sterberate von 168 Prozent gegenüber gleichaltrigen Menschen festgestellt, sowie ein um 2,5 erhöhtes Sterberisiko im Jahr nach dem Herzinfarkt. Bei den Menschen, die unter einer bipolaren Störung litten, war die Sterberate immerhin noch um 38 Prozent und das Sterberisiko bei der Ein-Jahres-Mortalität lag um 60 Prozent über den Durchschnitt.

Unklare Ursachen durch unterschiedliche Voraussetzungen

Die Ursachen sind nicht klar, allerdings gab es unter den psychisch kranken Menschen mehr Raucher und Diabetiker als im allgemeinen Durchschnitt. Die Forscher der Universität Uppsala vermuten außerdem Nebenwirkungen der Psychopharmaka als mögliche Ursache, sowie eine Störung der autonomen Herzfunktion durch die psychische Krankheit an sich.