Psychotherapie am Computer - Hilfe durch Softwareprogramm bei Angststörungen

Eine amerikanische Studie belegt positiven Einfluss einer computerbasierten Hilfe auf Patienten mit Angststörungen

Von Jutta Baur
20. September 2011

Eine Studie der amerikanischen Brown Universität hat interessante Ergebnisse gezeigt, die besonders Angstpatienten interessieren dürfte. Mit einem Computerprogramm konnten Menschen mit einer Angsterkrankung innerhalb kurzer Zeit Hilfe erfahren.

Erwartungshaltung und Beurteilung

Die Leiterin der Untersuchung, Courtney Beard, versuchte per Computer zusammen mit ihrem Team die Erwartungshaltung und Beurteilung einer Sachlage zu beeinflussen. Die CBM, Cognitive Bias Modification, soll negative Einstellungen zum Positiven beeinflussen.

Bei dem Programm wurden 20 Teilnehmern unangenehme Bilder gezeigt. Diese ersetzte die Software relativ schnell durch neutrale Fotos. Eine Gruppe von 12 weiteren Patienten mit Angst diente der Kontrolle und bekam zufällige Folgen zu sehen. Mithilfe eines Fragebogens gaben die Probanden während der Dauer der Studie immer wieder Auskunft. Es stellte sich heraus, dass schon nach vier Wochen das Angstpotenzial sank.

Kein Ersatz für Psychotherapie

Natürlich, so Courtney Beard, ersetzt eine solche computerbasierte Hilfe keine ausführliche Psychotherapie. Sie kann jedoch die Zeit bis zum Beginn einer solchen sinnvoll überbrücken oder die Menschen unterstützen, die vor einer regulären Behandlung zurückschrecken.