Rheuma im Kindesalter: Kinder benötigen nicht nur Medikamente

Kinder und Jugendliche die an Rheuma leiden bedürfen einer umfassenden Therapie und Unterstützung

Von Cornelia Scherpe
2. Dezember 2014

Vom Rheuma haben die meisten schon einmal gehört und bringen das Leiden vor allen Dingen mit Senioren und übergewichtigen Menschen in Verbindung. Zwar stimmt es, dass diese Gruppen besonders häufig betroffen sind, doch Rheuma ist keineswegs darauf beschränkt. Die wenigsten wissen, dass es Kinderrheuma gibt. Statistisch gesehen leben allein hierzulande 25.000 Jungen und Mädchen mit Rheuma.

Rheumatische Erkrankungen bei Kindern nicht selten

Die chronischen Entzündungen machen ihnen genauso zu schaffen, wie älteren Patienten und oft können die Kinder aufgrund ihres Alters noch viel schlechter damit umgehen. Auf diesen Fakt weist die "Kinder-Rheumahilfe München" hin; eine Organisation, die den jungen Patienten mehr Aufmerksamkeit und damit mehr Hilfe verschaffen möchte.

Unspezifische Beschwerden verschleiern oftmals die Erkrankung

Meist leiden junge Patienten mit Rheuma schon länger an den chronischen Entzündungen, bevor sie überhaupt die richtige Diagnose erhalten. Das liegt daran, dass auch viele Kinderärzte beim Beschreiben der teils sehr unspezifischen Beschwerden nicht sofort an Rheuma denken.

Nach medikamentöser Therapie fehlt weitere Unterstützung

Steht die richtige Diagnose, bekommen die jungen Patienten genau wie andere Betroffene passende Medikamente. Mit diesem Therapieschritt ist die Betreuung dann aber bereits in vielen Fällen beendet.

Die Kinder-Rheumahilfe München weist darauf hin, dass Kinder vielmehr Unterstützung benötigen. Oft werden sie aufgrund der Krankheit von Mitschülern gehänselt, können Hobbys wie manche Sportarten nicht mehr ausleben und müssen sogar bei der kommenden Berufswahl umdenken.

Psychische Betreuung notwendig

All das belastet die junge Psyche ungemein. Werden die jungen Rheumatiker an dieser Stelle alleingelassen, kann das zu seelischen Störungen wie einer Depression führen. Die Versorgungssituation ist in Deutschland aktuell unzureichend, kritisiert die Kinder-Rheumahilfe München und wünscht sich ein schnelles Umdenken.

Die Kinder-Rheumahilfe bietet ganzheitliche Therapien an

Der Verein kämpft dabei nicht nur mit Aufklärung, sondern bietet Hilfen an; durch die Kooperation mit Physiotherapeuten und Psychologen. Zudem wird tiergestützte Erlebnispädagogik gefördert, damit die Kinder ihr Selbstbewusstsein trainieren können und ihre Lebensfreude bewahren.