Rheuma verändert den Klang der Stimme

Bei jedem fünften Rheumatiker kommt es zu Stimmveränderungen

Von Cornelia Scherpe
16. Februar 2016

Die chronischen Entzündungen bei Rheumaerkrankungen haben Auswirkungen auf den gesamten Körper. Auch die Stimme eines Patienten kann sich durch das Leiden verändern. Betroffene klingen beim Sprechen und Singen als wären sie erkältet. Alles wirkt rauer und heiser. Um die Veränderung von einer Erkältung abzugrenzen, legen Ärzte zwei Kriterien fest:

  1. Zum einen fehlen natürlich die klassischen weiteren Erkältungssymptome und
  2. zum anderen verändert die Stimme sich langsam und nicht wie bei Infekten schlagartig.

Der Rheumaknoten

Bei jedem fünften Rheumatiker und damit bei 20 Prozent der Betroffenen, kommt es mindestens einmal während des Krankheitsverlaufes zu solchen Stimmveränderungen. Nicht bei allen gehen die Beschwerden wieder weg. Schuld an der veränderten Stimme ist meist ein Rheumaknoten, der sich direkt auf den Stimmlippen gebildet hat. Diese nennt der Arzt "Musculus vocalis" und auch sie sind vor Rheumaschüben nicht geschützt.

Nebenwirkung Muskelabbau

Neben einem Rheumaknoten auf den Stimmlippen kann die Stimmveränderung jedoch auch ein Nebeneffekt der Rheumabehandlung sein. Es gibt Medikamente, die als Nebenwirkung den Muskelabbau anregen. Da die Stimmlippen Muskeln sind, kann die dauerhafte Einnahme sich hier bemerkbar machen. Je stärker der Muskelabbau zum Tragen kommt, desto mehr verändert sich die Stimme.

Der Extremfall besteht darin, dass die Lippen sich nicht mehr komplett schließen können. Als Folge besteht ein ständiger Luftstrom beim Sprechen und das lässt die Stimme sehr heiser klingen. Da das Sprechen hierbei auch besonders anstrengend für Betroffene wird, sollte unbedingt der Arzt abklären, wie weiter verfahren wird.

Training für die Stimme

Um bei Rheuma möglichst wenig Stimmveränderungen zu erleben, sollten Patienten die Stimmlippen vorbeugend trainieren. Wie alle Muskeln im Körper stärkt man sie so am besten. Im konkreten Fall bedeutet das: viel Singen. Dabei geht es vor allen Dingen um Singen in normaler Lautstärke. Schreien wiederum sollte vermieden werden.