Rheuma schadet nicht nur den Gelenken: Risiko für Herzinfarkte steigt stark

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2013

Den Begriff "Rheuma" haben die meisten Menschen schon einmal gehört. Fragt man Laien, was dahinter steckt, antwortet die Mehrheit: Eine chronische Gelenkentzündung. Die ist allerdings nur das bekannteste Symptom. Mediziner sind seit einiger Zeit zu der Erkenntnis gekommen, dass es sich bei der rheumatoiden Arthritis (kurz RA) viel mehr um eine erste Vorstufe einer Multi-Systemerkrankung handelt. Es ist also mehr oder weniger der ganze Körper betroffen.

Rheuma als Multi-Systemerkrankung

Der Grund dafür ist, dass es sich bei der RA um eine Autoimmunerkrankung handelt. Das bedeutet, dass sich die Abwehrkräfte immer wieder gegen körpereigene Stoffe richten. So werden also auch Bestandteile angegriffen, die der Organismus zum Funktionieren braucht. Viele Rheumatiker entwickeln daher mit der Zeit auch Entzündungen an den Sehnen, haben Nierenprobleme und auch die Blutgefäße werden in Mitleidenschaft gezogen. Die im ganzen Körper ablaufenden Entzündungsprozesse können auch das Herz angreifen und dann wird es richtig gefährlich.

Ähnlich hohes Herzinfarktrisiko wie bei Diabetikern

Wie hoch zum Beispiel das Risiko für einen Herzinfarkt ist, haben Forscher in diversen Studien ermittelt. Das Endergebnis war, dass Rheumatiker in puncto Herzinfarkt den Diabetikern in nichts nachstehen. Insgesamt ist das Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Rheumatikern daher um das 1,5-Fache höher als bei Menschen ohne Rheuma.

Diese Gefahrenmaximierung zeigt, dass Ärzte bei ihren Patienten mit rheumatoider Arthritis engmaschig auch auf andere Beschwerden hin untersuchen sollten. Vor allen Dingen das Herz- Kreislaufsystem sollte dabei im Vordergrund stehen und mindestens einmal im Jahr abgecheckt werden. Das Alter des Rheuma-Patienten sollte dabei keine Rolle spielen. Auch wenn es noch keine Beschwerden beim Patienten gibt, können die Messergebnisse schon eine ganz andere Sprache sprechen.