Rheumaerkrankungen bei Kindern: Aufwachsen mit Geschwistern senkt Risiko

Für das Immunsystem von Kindern ist es hilfreich, mit vielfältigen Keimen in Berührung zu kommen

Von Nicole Freialdenhoven
28. April 2015

Als juvenile idiopathische Arthritis (JIA) wird eine chronische Rheumaerkrankung bei Kindern bezeichnet, deren Ursprünge derzeit noch im Dunkeln liegen. Seit Längerem vermuten Mediziner, dass die Krankheit durch eine übertriebene Hygiene im Kindesalter verursacht wird:

Kommt ein Kind mit nur sehr wenigen Keimen in Kontakt, kann sein Immunsystem keinen richtigen Schutz gegen bestimmte Immunkrankheiten aufbauen. Dazu zählen neben der JIA auch

Risiko für JIA umso niedriger, je mehr Geschwister im Haushalt leben

Eine neue Studie des Murdoch Childrens Research Institute im australischen Parkville unterstützt diese These nun: Demnach haben Kinder ein geringeres Risiko an JIA zu erkranken, wenn sie mit Geschwistern aufwachsen.

Die Forscher untersuchten die Daten von 302 jungen Rheuma-Patienten und verglichen sie den Daten von rund 1000 anderen Kindern. Dabei stellten sie fest, dass das Risiko umso niedriger war, je mehr Geschwister im Haushalt lebten.

Durch andere Kinder kommt das Immunsystem mit vielfältigen Keimen in Kontakt

Sie vermuten, dass der Kontakt der Kinder untereinander dazu führt, dass ihre Immunsysteme mit vielfältigeren Keimen zu tun haben und dadurch entsprechend gestärkt werden. Andere Faktoren wie

hatten dagegen keinen Einfluss.