Salz bremst das Immunsystem

Zu viel Salz ist schädlich für den Organismus und wirkt sich dabei unmittelbar auf die Wundheilung aus

Von Cornelia Scherpe
30. Oktober 2015

Viele Menschen würzen ihre Speisen gern besonders stark. Selbst wer es nicht so intensiv mag, der legt zumindest auf die berühmte Prise Salz Wert. Doch ein salzhaltiger Lebenswandel ist alles andere als gesund, wie Studien immer wieder zeigen. Dabei gehen die meisten Untersuchungen darauf ein, dass Salz dem Herz-Kreislauf-System schadet. Vielen jedoch nicht bewusst ist die Tatsache, dass Salz noch mehr Schaden anrichtet und dabei unmittelbar auf das Immunsystem wirkt.

Salz bremst Wundheilung

Die Wirkung von Salz auf das Immunsystem ist erst seit wenigen Jahren bekannt. Dabei konnte man bisher aber nur beobachten, dass es einen Effekt gibt. Wie dieser im Detail aussieht und wie er funktioniert, blieb zunächst im Dunkeln. Deutsche Forscher haben nun ein wenig Licht in die Sache gebracht und zeigen dabei, dass die Wundheilung bei hohem Salzkonsum deutlich verzögert wird. Dies zeigte sich im Versuch mit Labortieren.

Warum hat Salz diese bremsende Wirkung?

Die Forscher sehen in den Makrophagen die zentrale Ursache. Makrophagen sind Bestandteil des Immunsystems und arbeiten dort als "Fresszellen". Sie nehmen also

  • körperfeindliche Stoffe und
  • kranke Zellen

in sich auf und verdauen diese. So werden Eindringlinge und schädliche Zellen beseitigt. Das Salz in der Nahrung wirkt direkt auf diese Makrophagen und schwächt sie. Die Zellen können ihrer Funktion nicht mehr ausreichend nachgehen, was das gesamte Immunsystem ausbremst.

Die Haut als Speicherort

Eine weitere Erkenntnis der Studie bezieht sich auf den Speicherort des Salzes. Lange nahm man an, es reichere sich im Blut an, doch die Forscher zeigen, dass überschüssiges Salz in den Zwischenräumen der Muskelzellen und der Hautzellen abgelagert wird.

Die Haut als Speicherort erklärt damit auch, warum besonders die Heilung von Wunden in der Haut im Tierexperiment langsamer wurde, wenn die Nager zu viel Salz konsumiert hatten. Die Makrophagen wurden hier am stärksten ausgebremst.