Schlafmangel steigert die Risikofreudigkeit

Schlaflosigkeit führt zu einer erhöhten Risikofreudigkeit und beeinflusst somit das Verhalten

Von Matthias Bossaller
9. März 2011

Der Gang ins Casino oder Entscheidungen, die eine große Verantwortung beinhalten, sollten im ausgeschlafenen Zustand erfolgen. US-Forscher haben nämlich herausgefunden, dass Menschen mit Schlafmangel zu höherem Risiko und optimistischer Wahrnehmung neigen.

Untersuchung der Hirnaktivität

Die Hirnregionen, die positive Erfahrungen verarbeiten sind bei Menschen mit zu wenig Schlaf aktiver als die Hirnhälften für Negativ-Erfahrungen. In einem Versuch spielten 29 Personen nach einer durchwachten Nacht Glücksspiele, in denen sie Geld gewinnen konnten.

Während des Spiels zeichneten die Wissenschaftler die Hirnaktivität auf. Der Test wurde anschließend wiederholt. Dann hatten die Probanden die Nacht jedoch ausreichend geschlafen. Die Auswertungen ergaben, dass die Personen mit Schlafmangel ein höheres Risiko eingingen. Die Lust auf Gewinne steigt. Verloren die Testspieler Geld, störte sie das nicht allzu sehr.

Auswirkungen von Schlaflosigkeit auf das Verhalten

Der fehlende Schlaf beeinflusste die Gehirntätigkeit so, dass die Freude über einen Gewinn gesteigert und der Ärger über Verlust gemindert wurde. "Schlaflosigkeit kann somit das Verhalten in einen unangemessenen Risikobereich schieben: Die Lust auf Gewinne steigt - negative Konsequenzen werden ignoriert", fasste Scott Huettel von der Duke University in Durham zusammen.