Schlechter Führungstil: Chefs sorgen für Stress am Arbeitsplatz

Nach dem "Stressreport 2012" leiden 43% der Arbeitnehmer in Deutschland unter Stress am Arbeitsplatz

Von Nicole Freialdenhoven
31. Januar 2013

Wenn Arbeitnehmer im Büro unter Stress leiden, liegt es häufig am Chef. Dies glaubt zumindest die IG Metall, die "inkompetentes Führungsverhalten" als einen der Hauptlöser für Stress ausgemacht hat. Dazu gehört beispielsweise, die Untergebenen mit immer mehr Arbeit zu überschütten, wenn sie sich ohnehin schon überlastet fühlen. Auch fehlende Prioritäten stressen Angestellte, weil sie nicht wissen, was wirklich wichtig ist und was warten kann.

Ohne Rücksicht auf Verluste

Allerdings sind Chefs nicht nur Täter, sondern auch Opfer: Gerade die mittlere Führungsebene gibt vielfach nur den Druck weiter, den sie selbst von ganz oben bekommen. Schwierig ist die Lage auch, wenn der Chef arbeitssüchtig ist oder sich komplett über seine Arbeit identifiziert: Ein Chef, der 16 Stunden am Tag im Einsatz ist und selbst kein Privatleben hat, verlangt dies dann auch von seinen Untergebenen, ohne Rücksicht auf deren Privatleben.

Zeit- und Leiharbeit

Nach dem neuen "Stressreport 2012" leiden 43% der Arbeitnehmer in Deutschland unter zunehmendem Stress und Druck am Arbeitsplatz. Es sind jedoch nicht nur die Chefs und die Flut von Telefonanrufen und E-Mails, die die Arbeitnehmer belasten: Als Problem werden auch die immer weiter zunehmenden prekären Arbeitsverhältnisse empfunden: Gerade befristete Verträge und Leiharbeit sorgen für eine ständige Verunsicherung über die berufliche Zukunft.