Seetang statt Salz: So könnte die Ernährung gesünder werden
Wer ein paar Abstriche in der Optik seiner Speisen zulässt, könnte in der Braunalge einen gesunden Salzersatz finden
Das Salz in der Suppe ist nicht zufällig eine Metapher für Dinge, die wichtig sind. Eine Speise ohne Kochsalz schmeckt selten besonders gut. Doch wer zu viel Natriumchlorid über die täglichen Mahlzeiten aufnimmt, der schadet damit nicht nur dem Magen, sondern setzt die Gesundheit des Herzmuskels und die der Nieren aufs Spiel. Forscher suchen daher nach alternativen Möglichkeiten, um die salzige Note ins Essen zu bringen und sieht im Seetang eine echte Alternative.
Braunalgen als Salzersatz?
Am Fraunhofer-Institut haben deutsche Wissenschaftler mit Braunalgen gearbeitet. Diese haben von Natur aus eine salzige Note. Schaut man auf ihre Inhaltsstoffe, trifft man auf
- Magnesium,
- Kalium und
- eine Reihe von Spurenelementen.
Die Forscher wollten wissen, ob sich die Algen so verarbeiten lassen, dass sie zum klassischen Kochen und für die industriell erzeugten Speisen genutzt werden können. Es ging darum, eine Methode zu finden, bei der die Algen stark zerkleinert werden und dennoch nicht an Inhaltsstoffen verlieren. Das berühmte I-Pünktchen war die Frage, ob die Zerkleinerung und Erhaltung der gesunden Inhaltsstoffe auch mit einer Abspaltung der Bestandteile funktioniert, die sehr geruchsintensiv sind.
Versuche decken Vor- und Nachteile auf
Die Forschungsergebnisse liegen jetzt vor und sind vielversprechend. Die Forscher konnten aus dem Seetang ein braun-grünliches Pulver erstellen, das wie Kochsalz benutzt werden kann. Es riecht nicht mehr eindringlich nach Algen und besitzt wie im "Rohzustand" seine gesunden Inhaltsstoffe.
Erste Versuche mit dem Herstellen von Weißbrot zeigen die Tauglichkeit im Alltag. Der Salzgeschmack ist etwas schwächer, was jedoch durch eine höhere Dosierung ausgeglichen werden könnte. Einziger Minuspunkt dürfte für viele die Optik sein: Auch nach dem Backen bleibt das Pulver in seiner braun-grünlichen Färbung erkennbar.
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