Skimming: Längst nicht nur am Geldautomaten

Kriminelle Kartenbetrüger müssen immer häufiger ins Ausland reisen, um ihre Kartenkopien einzusetzen

Von Katharina Cichosch
31. Januar 2013

"Skimming" klingt auf den ersten Blick eher harmlos. Tatsächlich ist hiermit aber das Ausspähen von Kontodaten gemeint - und das kann alles andere als harmlos enden. Gewiefte Kriminelle erstellen mit Hilfe eines aufgesetzten Gerätes eine Kopie der eigenen EC-Karte, die zugehörige Geheimzahl wird nach der Eingabe ebenfalls mit ausgelesen. Mit Hilfe des so erstellten Abdrucks können dann perfekte Kartenkopien erstellt werden, mit denen zum Beispiel Geld abgehoben oder - häufig im Ausland - eingekauft wird.

Das neue EMV-System

Leider können EC-Kartennutzer den kriminellen Machenschaften selbst nur bedingt Einhalt gebieten: Selbst für ein geübtes Auge ist auf den ersten Blick kaum erkennbar, ob ein Geldautomat oder ein Kartenzahlgerät zum Beispiel im Supermarkt manipuliert worden ist oder nicht. Hinzu kommt, dass beim Einkaufen alles blitzschnell gehen muss - oft warten bereits die nächsten Kunden in der Schlange. Aufwändiges Prüfen ist da unmöglich.

In Panik verfallen sollte man deshalb aber eher nicht: Alle deutschen Banken haben sowohl Automaten als auch Kundenkarten auf das neue EMV-System umgestellt. Hierbei haben gefälschte Karten keine Chance. Ein Grund dafür, wieso kriminelle Kartenbetrüger immer häufiger ins Ausland reisen müssen, um ihre illegalen Kartenkopien überhaupt zum Einsatz kommen zu lassen.

Sperrung und Geoblocking

An Bezahlterminals im Geschäft ist diese zusätzliche Sicherheitsbarriere jedoch leider oft noch Mangelware. Helfen können lediglich regelmäßige Kontrolle der Geldeingänge - bei unerlaubt abgebuchten Beträgen sofort die Notfall-Hotline anrufen und die Karte sperren lassen - Zahlung mit Bargeld statt Karte beim Einkaufen sowie einige kleine Tricks: Weil gefälschte Bankkarten oft im Ausland zum Einsatz kommen, kann oftmals schon eine Sperrung der eigenen EC-Karte für den Gebrauch außerhalb Deutschlands ausreichen. Bei Urlaubsplanung und Geschäftsreise muss diese selbstverständlich dann aufgehoben werden.

Möglich ist auch eine freiwillige Begrenzung der Auszahlungsbeträge in kleine Teilbeträge, auch als Geoblocking bekannt. Kriminellen verhagelt dieser Trick die Lust am Geldausgeben. Diese Einstellung kann ebenfalls für spezifische Länder ausgewählt werden und stellt dann auch für eine Urlaubsreise kein Problem dar.