Spinalstenose behandeln: Operation nur kurzfristig besser als Medikamente

Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass der Nutzen einer Laminektomie nicht von Dauer ist

Von Cornelia Scherpe
15. Januar 2015

Unter einer Spinalstenose versteht man die Verengung eines Wirbelkanales. Diese Kanäle können sich mit zunehmenden Alter immer weiter verengen, was zu starken Rückenschmerzen führt.

Um den Patienten zu helfen, raten viele Ärzte zu einer sogenannten Laminektomie. Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem ein Wirbelbogen samt Dornfortsatz entfernt wird. Auf diese Weise wird neuer Platz geschaffen und der zu hohe Druck aufgrund der Verengung verschwindet.

Nur vorübergehende Linderung

Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass der Nutzen für die Patienten nicht von Dauer ist. Die Verengung ist nur vorübergehend behoben und sorgt nach wenigen Monaten erneut für spürbare Probleme.

An der Untersuchung hatten 654 Menschen mit einer Spinalstenose teilgenommen. 60 Prozent entschieden sich von sich aus für den operativen Eingriff. Von den übrigen 40 Prozent, die zunächst nur Medikamente nehmen wollte, wechselten ganze 27 Prozent später auch in die OP-Gruppe.

Aktuelle Studie

Zunächst sah es so aus, als sei die Operation definitiv das Mittel der Wahl. Nach dem Eingriff litten die Patienten unter weniger Rückenschmerzen und fühlten, dass ihre allgemeine Lebensqualität wieder gestiegen war. Im Detail klärte man dies in einem Fragebogen mit 36 Fragen.

Allerdings blieb diese Überlegenheit nicht bestehen. Nach sechs bis acht Jahren hatten sich beide Gruppen angeglichen und den Patienten ging es nach einer OP nicht besser als jenen, die nur Medikamente genommen hatten. Trotz einer Besserung blieb man auf einem gewissen Schmerzniveau.

Schmerzfreiheit nicht möglich

Allerdings brachen einige Teilnehmer den Kontakt zur Studie ab, weshalb die Ergebnisse durchaus verzehrt sein können. Die Forscher sind sich aber zumindest sicher, dass beide Vorgehensweisen für den Patienten sicher sind.

Nur 18 Prozent der Operierten mussten später erneut zu einem Eingriff. Dennoch müssen Betroffene wohl akzeptieren, dass sowohl Medikamente als auch eine OP nicht komplett von allen Schmerzen befreien.