Sport bei Herzinsuffizienz steigert die Lebensqualität enorm
Durch ein regelmäßiges aber moderates Training, verringern sich die Symptome einer Herzinsuffizienz
Früher hieß es, dass Menschen mit einer Herzinsuffizienz sich nach besten Möglichkeiten schonen sollen. Da der Herzmuskel geschwächt ist, braucht er Ruhe.
Heute weiß die Medizin, dass dies der falsche Ansatz ist und vielmehr das Gegenteil zutrifft: Sport stärkt den wichtigen Muskel und lindert daher die Herzinsuffizienz.
Stärkung von Herzmuskel und Stoffwechsel
Durch regelmäßige Betätigung verbessert sich die Angiogenese. Mit diesem Begriff beschreiben Ärzte das Wachstum von Blutgefäßen. Der Sport stärkt den Herzmuskel also unmittelbar.
Hinzu kommt ein besserer elektrische Stabilität des Herzens und ein effektiverer Stoffwechsel. So verringern sich die Symptome einer Herzinsuffizienz für den Patienten spürbar und die Ausdauer nimmt wieder zu.
Ausdauersport versus Medikamente
Diese Ergebnisse stammen aus einer Meta-Analyse, in der 47 ältere Studien neu ausgewertet wurden. Man betrachtete so die Daten von insgesamt 10.794 Patienten. Dabei wurde stets verglichen, ob eine Standardbehandlung mit Medikamenten besser ist als regelmäßiger Ausdauersport und Sport machte das Rennen.
Es zeigte sich, dass die Patienten durch ihr Training regelrecht aufblühten. Die Gesamtsterberate sank um 13 Prozent, die Sterberate bezogen auf Herzprobleme sogar um 26 Prozent. Zudem waren die Teilnehmer insgesamt fitter und mussten um 31 Prozent seltener ins Krankenhaus.
Moderates und kontrolliertes Training
Wichtig ist jedoch, dass Patienten mit Herzinsuffizienz unter medizinischer Betreuung trainieren. Der Ausspruch "viel hilft viel" ist definitiv falsch und kann das Herz überlasten.
Die Empfehlung der Ärzte liegt bei 30 Minuten pro Training und das drei Mal wöchentlich. Bei jeder Betätigung sollten die Patienten streng darauf achten, nicht an die Grenze kommen, wo ein Engegefühl in der Brust entsteht.
Wichtig ist ein regelmäßiges aber moderates Training und das unabhängig vom Alter. Auch bei Teilnehmern über 60 Jahren waren die positiven Auswirkungen des Sports noch deutlich messbar.
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