Sport kann besser vorbeugen und heilen als manche Medikamente

In Zukunft sollte Sport bei Therapiekonzepten mehr berücksichtigt werden

Von Cornelia Scherpe
7. Februar 2013

Immer wieder hört man, wie wichtig Sport ist und das stimmt auch, denn Sport hat einen präventiven Nutzen. Viele Krankheiten können so vermieden werden. Bei dem 37. interdis­ziplinären Forum der Bundesärztekammer sprachen die Experten ihres Faches nun aber darüber, dass die Fitness einen Menschen nicht nur vor einer Krankheit schützen, sondern diese auch nach dem Ausbruch im Zaum halten kann. In Berlin erörterte man, was sich in der letzten Zeit an neuen Erkenntnissen zu diesem Thema angesammelt hat.

Sportlichkeit und Sterblichkeit

Insgesamt wurden vier Meta-Studien betrachtet, die unter anderem gezeigt hatten, dass regelmäßiger Sport teilweise besser helfen, als manche Wirkstoffe aus Medikamenten. Insgesamt hatte man die Daten von mehr als 800.000 Menschen ausgewertet und dabei ihre Sportlichkeit während einer Krankheit in direkten Zusammenhang zu ihrer Sterblichkeit gesetzt.

  • Die Gefahr, vorzeitig zu versterben, sank im Schnitt um 35 Prozent.
  • Die Gefahr, dass ein Problem des Herzens zu diesem frühen Tod führen würde, war bei sportlichen Patienten durchschnittlich um 33 Prozent kleiner.

Sport in Therapiekonzepten

Interessant war auch, dass die pAVK, die periphere arterielle Verschlusskrankheit, durch das Einsetzen von Stents nicht so gut in den Griff bekommen werden konnte, wie durch Sport. Gegenüber einer Stent-Gruppe konnten die sportlichen Patienten ihre Gehstrecke nach einem Jahr um bis zu 78 Prozent mehr verbessern. Eine ähnliche Wirkung hatte Sport auf Menschen mit

All diese chronischen leiden können zwar mit Medikamenten versorgt werden, doch offenbar scheint Sport das "Medikament" der ersten Wahl zu sein. Dies sollte bei Therapiekonzepten in Zukunft mehr berücksichtigt werden.