Starkes Fieber bei Kindern nach MMR-Impfung - Forscher finden die Ursache in den Genen

Kinder zeigen heftige Impfreaktionen, wenn sie Träger bestimmter Genvarianten sind

Von Cornelia Scherpe
31. Oktober 2014

Eltern werden vom Kinderarzt darüber informiert und dazu ermutigt, ihr Kind frühzeitig mit der MMR-Impfung zu versorgen. Die Abkürzung MMR steht für Masern, Mumps und Röteln. Doch viele Eltern erleben nach der Impfung einen Schreck, wenn ihr Kind offenbar stark auf die verabreichte Schutzimpfung reagiert.

Nicht selten kommt es zu plötzlichen Fieberschüben. In der Regel verlaufen die Reaktionen aber harmlos und hinterlassen keine Langzeitschäden. Dennoch ist der Schock natürlich groß.

Retrospektive Studie

Forscher wollten herausfinden, weshalb manche Kinder so stark auf die MMR-Impfung reagieren. Die Antwort fand man nun in einer Studie, bei der das Genom tausender Kinder in Dänemark analysiert wurde.

Man nutzte dafür das landesweite Register und suchte alle Fälle der letzten 20 Jahre, in denen ein Kind nach der MMR-Impfung mit Fieberkrämpfen zu kämpfen hatte. Man fand 3.400 Kinder, die wegen des starken Fiebers ins Krankenhaus gemusst hatte und bei 1.300 von ihnen war kurz zuvor die MMR-Impfung durchgeführt worden.

Zusammenhang zwischen Genom und Fieberschüben

Die Analyse des Genoms ergab dabei, dass die Betroffenen insgesamt vier Genvarianten hatten, die offenbar in direktem Zusammenhang mit der starken Reaktion stehen. Das Risiko auf die heftige Impfreaktion steigt so um das Dreifache. Betroffen sind davon zwei bis fünf Prozent aller Kinder. Das bedeutet, dass auf 10.000 Impfungen drei bis 16 solcher Fieberkrämpfe kommen.

Die Forscher gehen davon aus, dass ihre Erkenntnisse genutzt werden können, um bessere Impfstoffe zu entwickeln und damit die Zahl der Fieberkrämpfe zu senken. Dennoch besteht auch vorher keine akute Gefahr für Kinder mit den Genvarianten, da die Komplikation im Regelfall harmlos ist.