Übelkeit während der Schwangerschaft: Oft eingesetzte Medikamente nicht erprobt

Von Cornelia Scherpe
6. Oktober 2014

Im ersten Trimester einer Schwangerschaft bleiben die meisten Frauen nicht von ihr verschont: Übelkeit. Bereits kurz nach dem Aufwachen beginnt das flaue Gefühl im Bauch und hält oft viel zu lange an. Auch Übergeben gehört für viele Schwangere leider zum Weg der Mutterschaft dazu.

Oft empfiehlt man den Frauen die Einnahme von Medikamenten wie "Doxylamin" und "Dimenhydrinat". Ebenfalls werden Kapseln mit Vitamin B6 empfohlen. Die wenigsten Schwangeren wissen jedoch, dass diese Medikamente gar nicht für den Einsatz als Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit erprobt sind.

Obwohl die Arzneien gängig sind, gibt es kaum Studien zur Wirksamkeit bei dieser Form der Übelkeit. Es handelt sich daher offiziell um einen "Off-Label-Use", also einen Gebrauch der Medikamente jenseits ihres eigentlichen Einsatzgebietes. Frauen, die sich mit der Übelkeit herumplagen, sollten sich daher vorab sehr genau informieren, welche Nebenwirkungen möglich sind und ob es nicht andere Alternativen gibt.

Ohne Medikamente gegen die Übelkeit

Bevor man zu den chemischen Wirkstoffen greift, ist es ratsam, zuerst kleine Tricks auszuprobieren. Zunächst sollte man die eigene Ernährung betrachten und neben Zigaretten und Alkohol auch Kaffee vom Plan streichen. Vielen Schwangeren hilft es zudem, statt großer Mahlzeiten lieber viele kleine Snacks am Tage zu sich zu nehmen.

Dabei hilft es, dem eigenen Appetit zu vertrauen. Der Körper meldet sich auf diese Weise und verlangt die Nährstoffe, die er gerade benötigt. Gegen den nervösen Magen am frühen Morgen hilft ein Keks noch vor dem Aufrichten und unmittelbar danach ein kleines Glas mit lauwarmen Wasser. So kann das Übergeben oft komplett verhindert werden.

Bei wem all das nicht hilft, der kann zumindest auf die Zeit vertrauen. Die Schwangerschaftsübelkeit tritt zwar bereits ab der sechsten Woche auf, verschwindet meist jedoch bis zu 16. Woche von ganz allein.