Uralt-Gesetz abgeschafft - Frankreichs Frauen dürfen jetzt Hosen tragen

Frauenministerium erklärt veraltetes Gesetz als juristisch wirkungslos

Von Nicole Freialdenhoven
7. Februar 2013

Welche Paris-Touristin wusste schon, dass sie bislang gegen ein französisches Gesetz verstieß, wenn sie in Jeans an der Seine entlang spazierte? In Frankreich war es Frauen seit dem 7. November 1800 verboten, Hosen zu tragen - Ein Gesetz, das zwar später leicht gelockt wurde, damit Frauen bequemer Reiten und Fahrrad fahren konnten, das aber bis vor einigen Tagen nie aufgehoben wurde.

Gesetz in Vergessenheit

Im Laufe der Zeit war das Gesetz in Vergessenheit geraten, bis sich der konservative Abgeordnete Alain Houpert auf einmal daran erinnerte und ans Frauenministerium schrieb. Er bezeichnete die existierende Vorschrift als symbolträchtig und warnte, dass sie die Gefühle moderner Menschen verletze. Statt das Gesetz kurzerhand abzuschaffen, ließ sich das Frauenministerium erst nach sechs Monaten zu einer Antwort hinreißen.

Grundsatz der Gleichheit

Das Uraltgesetz verstoße gegen den Grundsatz der Gleichheit, der in der französischen Verfassung garantiert wird und sei daher ohne juristische Wirkung. Nun braucht keine Französin eine Sondergenehmigung der Polizei einholen, um Hosen zu tragen oder Angst vor einem Strafzettel zu haben, wenn sie in der Jeans durch die Straßen spaziert.