Verzicht auf Fleisch führt zu Paradox: Vegetarier leben gesünder, fühlen sich kränker

Von Nicole Freialdenhoven
6. März 2014

Die meisten Vegetarier sind überzeugt davon, dass sie gesund leben indem sie auf Fleisch verzichten. Paradoxerweise fühlen sie sich dennoch kränker als ihre Fleisch essenden Mitmenschen.

Zu diesem Ergebnis kam eine neue Studie der Med-Uni in Graz, für die ingesamt 1320 Personen in Österreich befragt wurden. Die Teilnehmer waren in vier Gruppen aufgeteilt worden, von denen sich eine Gruppe komplett vegetarisch ernährte und die anderen drei eine reguläre Ernährung mit je wenig, moderatem und hohem Fleischkonsum bevorzugten.

Niedrigerer Body-Mass-Index, aber mehr körperliche und psychische Beschwerden

Dabei stellten die Forscher fest, dass die Vegetarier im Durchschnitt einen niedrigeren Body-Mass-Index aufwiesen und weniger Alkohol konsumierten als die anderen Gruppen. Allerdings suchten die Vegetarier häufiger einen Arzt aufgrund körperlicher Beschwerden auf und verzichteten zugleich häufiger auf Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen.

Auch psychisch zeigten sich die Vegetarier angeschlagen: Sie litten häufiger an Angststörungen und Depressionen als die anderen Gruppen und neigten zu Allergien und Krebserkrankungen.

Die Forscher wiesen darauf hin, dass es sich um eine rein subjektive Einschätzung der Befragten handelte und keine kausalen Zusammenhänge nachgewiesen werden könnten. Dennoch kann aus der Studie geschlossen werden, dass die Menschen, die eine mediterrane Kost mit viel Gemüse und Obst und moderatem Fleischkonsum bevorzugten, insgesamt gesünder lebten und auch eine höhere Lebensqualität hatten.