Vitamin D für Senioren: Sturzrisiko steigt unter den Nahrungsergänzungsmitteln

Eine Untersuchung mit 200 Freiwilligen deckt ein von Vitamin D ausgehendes Risiko auf

Von Cornelia Scherpe
8. Januar 2016

Allgemein gilt die Aussage, dass man durch reichlich Kalzium starke Knochen bekommt. Damit das über die Nahrung aufgenommene Kalzium seinen Weg zur Knochensubstanz findet, benötigt es wiederum Vitamin D als Transportmittel. Aus diesem Grund liegt der Gedanke nahe, dass man Senioren durch Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D aktiv beim Erhalt der Knochendichte unter die Arme greift.

Doch was in der Theorie logisch klingt, hat sich in einem Praxistest nicht bewährt. In der Studie vom "Zurich Disability Prevention Trial" stieg sogar die Gefahr für Stürze und damit für Knochenbrüche.

Vitamin D im Praxistest

An der Untersuchung nahmen 200 Freiwillige teil, die mindestens 70 Jahre alt waren. Allen war gemeinsam, dass sie noch in relativer Selbstständigkeit in ihren Privaträumen wohnten, jedoch in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal gestürzt waren. Bei Blutuntersuchungen stellten die Forscher fest, dass mit 58 Prozent mehr als die Hälfte einen Mangel an Vitamin D hatten.

Die Durchführung

Man bildete nun drei Gruppen und

  1. gab dem ersten Drittel die derzeitige Empfehlung von 24.000 IE Vitamin D pro Monat.
  2. Für die zweite Gruppe wählte man eine deutlich höhere Dosis von 60.000 IE Vitamin D und
  3. die dritte Teilgruppe bekam eine Kombination aus 24.000 IE Vitamin D und 300 µg Calcifediol.

Bei Calcifediol handelt es sich um eine chemische Vorstufe des Vitamins.

Ergebnis und Auswertung

Von den Probanden der ersten Gruppe erreichten immerhin 54 Prozent das angestrebte Ziel von 30 ng/ml Vitamin D im Blut. Dies gilt als ein guter Wert, denn erst alles unter 20 ng/ml wird als Mangelerscheinung eingestuft. In der zweiten Gruppe erreichten das Ziel sogar 81 Prozent und in der dritten Gruppen stieg man auf 84 Prozent.

Was auf Ebene der Blutwerte ein Erfolg war, ließ jedoch in der Lebenspraxis keine Folgen erkennen. Auch mit hohem Vitamin-Spiegel besserte sich das Gehen und die Balance kaum, im Gegenteil.

  • Die besten Ergebnisse gab es in der Gruppe 1. Zudem kam es "nur" zu einer Sturzgefahr von 47,9 Prozent.
  • Gruppe 2 lag dagegen bei 66,9 Prozent und
  • die letzte Gruppe mit 66,1 Prozent ähnlich schlecht.