Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft könnte zu Schizophrenie beim Kind führen

In einer Studie stand das Schizophrenie-Risiko im Zusammenhang mit den Vitamin-D-Werten während der Schwangerschaft

Von Cornelia Scherpe
2. Januar 2019

Bislang ist die Schizophrenie nicht erschöpfend erforscht, doch zumindest wissen Forscher, dass manche Menschen durch ihre Gene ein deutlich größeres Risiko als andere tragen. Die Veranlagung entwickelt sich demnach bereits beim Ungeboren. Eine aktuelle Studie hat in diesem Zusammenhang eine interessante Entdeckung gemacht: Offenbar steigt das Schizophrenie-Risiko, wenn die werdende Mutter zu wenig Vitamin D im Blut hat.

Vitamin D kann der Körper nur in minimalen Dosen aus der Nahrung beziehen. Der Großteil wird bei Aufenthalten im Freien hergestellt. Es muss UV-Licht auf die Haut treffen, um deren Bildung in Gang zu setzen. Gerade in den Wintermonaten neigen viele Menschen daher zu einem geringen Vitamin-D-Wert.

Ein Zusammenhang zwischen Vitamin D und Schizophrenie wird bereits länger vermutet. Dafür spricht zum Beispiel die Beobachtung, dass Menschen in Breitengraden mit eher wenig Sonnenlicht eher erkranken. Auch Kinder, deren Geburt in die Winter- oder Frühlingsmonate fiel, erhalten die Diagnose häufiger. Schwangere teilen sich mit dem Ungeborenen das Vitamin D, weshalb ein niedriger Wert bei der Mutter auch den der Neugeborenen gering ausfallen lässt.

Mehr Schizophrenie-Fälle bei niedrigen Vitamin-D-Werten

In einer Studie untersuchten Forscher aus Dänemark nun die getrockneten Blutproben von 2.602 Kindern aus dem Jahr 1981. In 1.301 Fällen war es im Verlaufe des Lebens zu einer diagnostizierten Schizophrenie gekommen. Mit diesem Wissen bildete man zwei Teilgruppen. Im Blut der ehemaligen Neugeborenen mit späterer Schizophrenie ließ sich ein deutlicher Unterschied erkennen: ihre Vitamin-D-Werte waren deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Kinder, die einmal erkranken sollten, kamen auf unter 20,4 nmol/l.

Demnach wäre es denkbar, dass Schwangere ein Schizophrenie-Risiko für ihr Kind senken können, indem sie darauf achten, ausreichend Vitamin D über Zeit im Freien zu bilden, beziehungsweise eventuell auf Vitaminpräparate zu setzen. Dies müssten klinische Studien aber erst untersuchen.