Vodafone geht mit Anschlüssen von Kabel Deutschland auf Kundenfang - enormer Druck auf Telekom

Von Max Staender
27. August 2013

Nach der Übernahme von Kabel Deutschland durch den britische Mobilfunkriesen Vodafone will man mit deren Anschlüssen die Festnetzkunden hierzulande ködern. Laut Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum wären die Kunden nämlich durchaus bereit für einen 100-Megabit-Anschluss mehr Geld zu zahlen als für einen DSL-Anschluss mit 16 Megabit pro Sekunde von der Deutschen Telekom.

Den Rückstand bei der Infrastruktur aufzuholen dürfte für die Telekom mit ihren Kupferkabeln schwer fallen, da man derart hohe Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 Megabit lediglich mit einem flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes erzielt. Schon aus diesem Grund verschieben sich nach Ansicht von Schulte-Bockum viele Marktanteile in den kommenden Jahre, wo Vodafone natürlich "ganz vorne mitspielen" will.

Für Deutschlands größten Kabelnetzbetreiber haben die Briten erst Ende Juni ein Kaufgebot von 7,7 Milliarden Euro vorgelegt, inklusive der Schulden beläuft sich der Deal sogar auf ein Volumen von 10,7 Milliarden Euro. Nachdem der Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt eine Blockade der Übernahme keineswegs anstrebt, muss der Übernahme jetzt nur noch die EU-Kommission zustimmen.