Vorschulkinder können Schmerzen noch nicht richtig einordnen
Psychologen betonen, dass es sich bei der Einordnung nach dem Kindesalter nur um eine grobe Richtlinie handelt
Wer mit Schmerzen zum Arzt geht, wird vom Mediziner meist drei Fragen hören:
- Wo sitzt der Schmerz?
- Wie fühlt er sich an?
- Wie stark ist er?
Mit diesen klassischen Fragen kann der Arzt bereits eine grobe Einschätzung der Probleme vornehmen.
Kleinkinder können Lokalität und Intensität der Schmerzen sowie die Schmerzart noch nicht benennen
Die Fragen sind zwar für Erwachsene relativ leicht zu beantworten, doch Kinder haben es hier deutlich schwerer. Je nach Alter ist das Gehirn noch nicht weit genug entwickelt, um klare Angaben zu machen. Daran sollten sowohl Eltern als auch Kinderärzte denken.
Die meisten Kleinkinder lernen mit circa 18 Monate ihre Schmerzen zu zeigen. Meist sagen sie dabei
- "Aua" oder
- "Wehweh"
und deuten teilweise bereits auf den Ort der Schmerzen.
Erst mit drei Jahren jedoch besitzt ein Kind überhaupt den nötigen Grundwortschatz, um die Fragen der Eltern/Ärzte zu verstehen und sinnvoll zu beantworten. Die Antwort bezieht sich allerdings auch mit drei Jahren oft nur auf die Lokalität des Schmerzes.
Schmerzintensität und -art können erst mit fünf bis sechs Jahren bestimmt werden
Erst mit rund fünf Jahren haben Kinder gelernt, die Schmerzwahrnehmung auf einer kleinen Skala einzuordnen. Nun können sie die Intensität des Schmerzes halbwegs genau benennen. Im Grundschulalter dann kann auch die Schmerzart (brennend, stechend etc.) genannt werden.
Vorherige Erfahrungen mit Schmerzen sind entscheidend
Psychologen betonen dabei, dass diese Einordnung nach dem Alter nur eine grobe Richtlinie ist. Ganz entscheidend für den Umgang mit Schmerz ist es, ob die Kinder bereits Vorerfahrungen gemacht haben.
Wer beispielsweise in jungen Jahren
bewusst erlebt hat, kann in der Regel Schmerzen schon früher beschreiben. Das Gehirn hat bereits entsprechende Erfahrungen gemacht und besitzt quasi Vergleichswerte.
Sind Kinder in Sachen Schmerzen noch unerfahren, orientieren sie sich stark am Verhalten der Eltern. Zeigen Mutter oder Vater nach einer Verletzung große Angst um das Kind, wird das verletzte Kind selbst auch ängstlicher.
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