Während des Schlafs ist die Kommunikation von Hirnarealen eingeschränkt

Von Cornelia Scherpe
27. Mai 2014

Seit es die funktionelle Magnetresonanztomographie (kurz fMRT) gibt, können Wissenschaftler spannende Einblicke in die Funktion des menschlichen Gehirns gewinnen. Die Arbeitsweise des Hirns ist extrem komplex und bisher ist noch lange nicht das komplette Zusammenspiel zwischen den Hirnarealen entschlüsselt.

Das Gehirn ruht sich während des Schlafens auch aus

Eine neue Erkenntnis haben nun deutsche Forscher gewonnen, indem sie 71 Freiwillige mittels fMRT untersuchten. Die Probanden wurden sowohl im Wachzustand untersucht, als auch während des Einschlafens und in den verschiedenen Schlafphasen. Neben dem fMRT nutzte man auch ein EEG, um eine zusätzliche Hirnstrommessung durchzuführen.

Dabei zeigte sich, dass während des Einschlafens die Kommunikation der Hirnareale untereinander abnimmt. Bei noch recht leichtem Schlaf verringert sich die Aktivität zwischen inneren und äußeren Hirnarealen. Beim Tiefschlaf schließlich geht diese Verringerung sogar noch weiter und auch innerhalb der äußeren Hirnareale wird die Kommunikation eingeschränkt. Man könnte also sagen, dass auch das Gehirn als Organ in gewisser Weise ausruht.

Verringerte Kommunikation der Hirnareale muss also nicht auf Krankheiten hinweisen

Diese Veränderung der Hirnaktivität während des Einschlafens und beim tatsächlichen Schlaf wird bisher in der Praxis der Hirnscans nicht beachtet. Untersucht man Patienten und die Kommunikation der Hirnareale ist eingeschränkt, geht man von Krankheiten aus. Da die 71 Teilnehmer der Studie nachweislich kerngesund waren, konnte die verringerte Aktivität aber nichts mit einer Krankheit zu tun haben.

Die Realität sieht anders aus, denn es kommt bei solchen Untersuchungen mittels fMRT oft vor, dass die Patienten innerhalb einiger Minuten durch die Ruheposition und das Abwarten schlicht einnicken. Schläft der Patient also in Wahrheit einfach nur ein, verändern sich die Hirnmuster auf gesunde Weise und nicht wegen einer Krankheit. Diese Erkenntnis wird die Diagnostik der Neurologen verändern und falsch-positive Ergebnisse entlarven.