Weltfrauentag im März - Eine über hundertjährige Institution im Wandel

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2014

Schon im März 1911 gingen in Europa zum ersten Mal eine Million Menschen auf die Straße, um größere Rechte für Frauen zu fordern. Damals ging es noch um so grundlegende Dinge, wie das Wahlrecht für Frauen und die Möglichkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden. Initiiert worden war der Frauentag von der deutschen Sozialistin Clara Zetkin und über Jahrzehnte hinweg blieb der jährliche Frauentag am 8. März vor allem ein Feiertag der sozialistischen Länder weltweit.

Bedeutung des Frauentags und Kritik

Westdeutsche Feministinnen wie Alice Schwarzer kritisierten den Weltfrauentag in den 70er Jahren als Pseudo-Veranstaltung und "sozialistischen Muttertag" bei dem sich die Frauen mit Kuchen und Parfüm abspeisen ließen, während die Männer die Macht fest in den Händen behielten. Dennoch erhält der Weltfrauentag in den letzten Jahren wieder verstärkt Aufmerksamkeit weltweit.

Große Bedeutung hat er vor allem in den Ländern, in denen die Frauenrechte bis heute mit den Füßen getreten werden. Darunter in Indien, wo die Gewalt gegen Frauen weit verbreitet ist, oder in Afrika, wo Mädchen noch immer zu Beschneidungen gezwungen werden und die Müttersterblichkeit aufgrund mangelnder Gesundheitsversorgung hoch ist.