Wer eine Sonnencreme benutzt, ist nicht so gut geschützt, wie bisher geglaubt

Nicht die Sonnencreme, sondern die verbrachte Zeit in der Sonne ist entscheidend

Von Cornelia Scherpe
21. Juni 2010

Es lässt uns alle an unserem Alltagswissen zweifeln, aber eine Studie aus Dänemark belegt jetzt, dass diejenigen, die sich vor einem Sonnenbad gewissenhaft mit Sonnenmilch eincremen, deswegen nicht automatisch besser geschützt sind. Die Studie untersuchte knapp 3.500 Menschen vom Teenager- bis zum Rentenalter. 35 Prozent der Probanden gaben an, im vergangenen Jahr mindestens einmal einen Sonnenbrand gehabt zu haben.

Bei der Frage, wie sie sich gegen einen möglichen Sonnenbrand geschützt hatten, offenbarte sich das Wundersame: Wer keinen Schutz aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt besorgt hatte, hatte deswegen nicht mehr Sonnenbrand, sondern im Gegenteil: Diejenigen, die sich eingecremt hatten, wurden sogar noch öfter von der Sommersonne verbrannt. Die Wissenschaftler waren erstaunt.

Auf das richtige Maß kommt es an

Allerdings fiel auf, dass die, die bewusst ein Sonnenbad nahmen, weniger verbrannt wurden, als jene, die eher zufällig und dann unbedacht im sonnigen Licht lagen oder spazierten. Daran lässt sich erkennen, dass es weniger um die Wahl der Creme geht, als um den bewussten und damit verantwortungsvollen Umgang mit der Sonne. Wer sich vorbräunt, die Mittagssonne meidet, oder ein gutes Sonnenstudio aufsucht, schadet seiner Haut weniger, als jene, die sich einmal eincremen und sich irrtümlicherweise für viele Stunden sicher fühlen.