Zehntausende Arbeiter der Olympiabauten in Sotschi erhielten keinen oder zu wenig Lohn

Von Ingo Krüger
27. Januar 2014

Zahlreiche Arbeiter der Olympiabauten in Sotschi warten noch immer auf ihren Lohn. Das Internationale Olympische Komitee bestätigte Meldungen, nach denen zehntausende Beschäftigte aus Russland und zentralasiatischen Staaten gar nicht oder nur teilweise bezahlt worden seien. Menschenrechtler gehen davon aus, dass 90 Prozent aller Arbeiter in Sotschi noch Geld bekommen. Verantwortlich sein soll das russische Staatsunternehmen Olimpstroi, das die Tätigkeiten auf den Baustellen koordiniert.

Schon im Februar 2013 hatte es Berichte über Missstände in Sotschi gegeben, die vor allem die Gastarbeiter betrafen. Passiert war jedoch nichts. Jetzt sollen nach Angaben des IOC 13 Unternehmen Gehälter in Höhe von fast sechs Millionen Euro nachgezahlt haben. Über die Art der Auszahlung teilte das Komitee jedoch nichts mit. Der Großteil der Gastarbeiter von Sotschi war nirgends registriert und besaß zudem auch kein Bankkonto.

Der Menschenrechtsausschuss des Europäischen Parlaments forderte das IOC, die russische Regierung und die einzelnen Unternehmen auf, sich der Verantwortung zu stellen. Die Bundesregierung äußerte sich bislang nicht zu den Vorgängen.