Zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse: Studie kritisiert Verpflegung an deutschen Schulen

Pausenlänge und Speisenvielfalt sind zwei der durch die Studie aufgedeckten Defizite in der Schulverpflegung

Von Ingo Krüger
26. November 2014

Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse: Bei der Schulverpflegung in Deutschland gibt es erhebliche Defizite. Das ist das Fazit einer Studie, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Auftrag gegeben hat.

Zudem fänden es rund 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland gut, in einer Schulküche kochen zu lernen. Doch nur jeder Fünfte hat in der Schule schon einmal gekocht.

Pausenlänge und Vielfalt

Die Untersuchung kritisiert auch die Länge der Pause, um das Mittagessen einzunehmen. So rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu einer Pause von wenigstens 46 Minuten. Doch diese Empfehlung wird lediglich in 39 Prozent aller Schulen umgesetzt.

Auch die Vielfalt der Speisen sei nicht ausreichend. So hätten nur 16 Prozent der Grundschulen und 27 Prozent der weiterführenden Schulen mehr als zwei Menüs im Angebot.

Grundschüler zufrieden

Trotz der von Experten geäußerten Kritik zeigen sich die meisten Grundschüler (53,5 Prozent) zufrieden mit der Verpflegung. Davon vergeben 16,1 Prozent sogar die Note "sehr gut" und 37,4 Prozent ein "gut".

Auf den weiterführenden Schulen nimmt die Zufriedenheit dagegen auf 8,7 Prozent (sehr gut) und gut (37,2 Prozent) ab. Der Preis für ein Mittagessen schwankt je nach Bundesland zwischen 1,50 und 3,27 Euro für die Grundschulen und 1,50 und 3,68 Euro für die weiterführenden Schulen.

Tendenz der Ganztagsschulen steigend

Für eine Mahlzeit nach DGE-Standards müssen jedoch wenigstens drei Euro einkalkuliert werden. 32 Prozent der Schüler (ohne Gymnasium und berufliche Schulen) besuchen in Deutschland eine Ganztagsschule - in den östlichen Bundesländern mehr als im Westen. Da die Tendenz steigend ist, kommt der Verpflegung eine immer größere Bedeutung zu.