Bio statt Billig - Schulessen soll besser werden

Ein Preisanstieg oder eine Anpassung der Mehrwertsteuer sollen zu einer Qualitätssteigerung führen

Von Nicole Freialdenhoven
12. Februar 2013

Der Skandal über mit Noroviren verseuchtes Schulessen, durch das im letzten Herbst fast 11.000 Schulkinder in Ostdeutschland erkrankten, führte zu einer großen Diskussion über die Qualität des Schulessens im Allgemeinen. Einig sind sich Eltern, Catering-Firmen und Politiker zwar darin, dass das Essen besser werden soll, doch bei der Bezahlung gibt es nach wie vor Streit. In Berlin wurde nun beschlossen, dass die Kosten für das tägliche Schulessen von 1,98 Euro auf 3,25 Euro pro Tag steigen sollen, um höhere Qualität zu gewährleisten.

Preisanstieg für bessere Qualität?

Eltern sind weniger begeistert von der Preiserhöhung und manche befürchten, dass sich viele Eltern die Mahlzeiten dann nicht mehr leisten können würden. Den Betrag von 3,25 Euro hatte die Berliner Senatorin Sandra Scheeres (SPD) errechnet und auch Caterer Sodexo hält es für unmöglich, für nur 2,10 Euro am Tag ein gesundes, hochwertiges Essen zu produzieren. Ab 3 Euro aufwärts wäre es dann möglich, zum Beispiel ein Salatbüffet aufzubauen oder Bio-Gemüse zu servieren.

Anpassung der Mehrwertsteuer?

Ein anderer Vorschlag kommt von TV-Koch Johann Lafer, der im November in Bad Kreuznach eine eigene Schulmensa gegründet hat, wo er die Schüler mit frischen regionalen Produkten bekocht. Er will die 19% Mehrwertsteuer auf das Schulessen abschaffen und auf den ermäßigten Satz von 7% senken, der z.B. für Hundefutter und zuckrige Getränke anfällt. Auch so könne gutes Essen günstiger angeboten werden.