Zusätzliche Einnahme von Vitamin B erhöht bei Männern das Risiko auf Lungenkrebs

Einnahme von Vitamin-B6- und -B12-Präparaten führte in Studie zu erhöhtem Krebsrisiko bei Männern

Von Cornelia Scherpe
21. September 2017

Eine Studie aus den USA hat sich angesehen, wie die zusätzliche Aufnahme von Vitaminen auf das individuelle Krebsrisiko wirkt. Überraschend fanden die Wissenschaftler dabei heraus, dass vor allem die Vitamine B6 und B12 bei einer hohen Dosierung das Krebsrisiko nicht senken, sondern vielmehr steigen lassen. Dieser Zusammenhang bestand zumindest bei Lungenkrebs und dem männlichen Geschlecht. Bei Frauen hingegen ließ sich kein Zusammenhang ermitteln.

An der Untersuchung nahmen 77.000 Freiwillige teil, die genaue Angaben über ihren Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln machten. Die Studie begann im Jahr 2000 und verfolgte die gesundheitliche Entwicklung der Männer und Frauen bis 2007. In die Erhebung miteinbezogen wurde nicht nur die Dosierung der Vitamine, sondern auch die allgemeine Ernährung, das Alter sowie die persönliche Krankengeschichte. Diese verzehrenden Faktoren wurden ausgeschlossen und die Teilnehmer am Ende in zwei Gruppen aufgeteilt: die, die Lungenkrebs bekommen hatten und die ohne Krebs.

Einzelpräparate erhöhten bei Männern das Krebsrisiko

Während bei Frauen die Einnahme von Vitaminpräparaten keinen Einfluss auf das Risiko gehabt hatten, zeigten Einzelpräparate mit Vitamin B6 und B12 bei Männern eine Risikosteigerung um 40 Prozent. Die Gefahr stieg hingegen nicht, wenn ein Mann Kombi-Präparate genommen hatte, in denen also neben B6 und B12 noch andere Vitamine enthalten waren.

Der Zusammenhang konnte auch kein Zufall sein, denn desto höhere Dosierungen ein Mann gewählt hatte, desto mehr stieg sein Lungenkrebsrisiko. Wer beispielsweise über zehn Jahre hinweg täglich 20 mg B6 oder 55 Mikrogramm B12 eingenommen hatte, erhöhte das persönliche Krebsrisiko um das 2-Fache. War ein Mann zusätzlich nikotinabhängig, stieg das Risiko bei 20 mg Vitamin B6 am Tag um das 3-Fache und bei 55 Mikrogramm B12 um das 4-Fache.

Die Studie zeigt damit einmal mehr, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht leichtfertig eingenommen werden sollten. Das Motto "Viel hilft viel" trifft definitiv nicht zu und kann im schlimmsten Fall das Risiko auf Krankheiten erhöhen. Vitaminpräparate sind am besten nur nach Absprache mit dem Arzt einzunehmen. Einen wirklichen Mangel an B6 und B12 haben ohnehin meist nur Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren.