Adipositas und das Herz-Kreislauf-Risiko: Das Gewicht allein ist nicht das Problem

Von Cornelia Scherpe
28. November 2013

Adipositas ist eine Krankheit, die weit über "Dicksein" an sich hinausgeht. Betroffene haben nicht einfach einige Pfunde zu viel auf den Rippen, sondern leiden an einer regelrechten Fettsucht. Ihr Körper muss bei einem BMI von 30 oder mehr sehr unter dem Fett leiden und es entsteht eine komplexe Krankheit, die viele Folgeerkrankungen kennt.

Hohes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

Menschen mit Adipositas haben allgemein ein erhöhtes Risiko für Kreislauf- und Herzbeschwerden, doch auch in diesem Fall machen nicht die Kilos allein das Problem aus. Es ist vielmehr ein komplexes Wechselspiel aus Cholesterin, Blutzuckerwert und dem Blutdruck. Das alles führt dazu, dass im groben Schnitt mit 46 Prozent rund die Hälfte aller Patienten mit Adipositas eben auch ein hohes Risiko für einen Herzinfarkt haben. Noch höher ist die Gefahr für einen Schlaganfall: Hier sind gleich 76 Prozent der adipösen Menschen in der Hochrisikogruppe.

Hoher Blutdruck

Wie genau sich das Herz-Kreis­lauf-Risiko bei adipösen Menschen aber im Detail gestaltet, hat eine aktuelle Studie ermittelt. In den USA wertete man die Daten von 1,8 Millionen Menschen aus und konnte so die einzelnen Faktoren genau einordnen. Demnach ist auf Platz Eins der Risiken die arterielle Hypertonie; also der krankhaft erhöhte Blutdruck. Hierunter leiden Herz und Gefäße besonders und daher ist die Hypertonie bereits für sich genommen an 65 Prozent der Schlaganfälle und 31 der Herzinfarkte bei Adipositas-Patienten schuld.

Hohe Blutzucker- und Cholesterinwerte

Hyperglykämie, also zu hohe Blutzuckerwerte und Hypercholesterinämie, das Überangebot vom "bösen" Cholesterin reihen sich dahinter ein, fallen aber viel zu oft mit dem Bluthochdruck zusammen. Die Kombination aus allen drei Faktoren kommt bei Adipositas häufig vor und daher sind diese Patienten auch extrem gefährdet.