Albträume in der Kindheit führen zu Psychosen im Erwachsenenalter

Um spätere Psychosen zu vermeiden, sollte bei Kindern mit Risikofaktoren verstärkt auf Alpträume geachtet werden

Von Nicole Freialdenhoven
25. Mai 2015

Wer als Kind häufiger Albträume erlebt, hat als Erwachsener ein höheres Risiko, Psychosen zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der University of Warwick in Großbritannien. Die Forscher werteten die Daten von 4060 gleichaltrigen Teilnehmern aus, in die auch Berichte der Eltern mit eingeflossen waren. Dabei ließen sich genaue Altersintervalle identifizieren, die eine spätere Entstehung von Psychosen begünstigte.

Stress durch Traumata und depressive Symptome

Der Studie zufolge litt fast jedes vierte Kind (24,9 Prozent) mit zwölf Jahren unter Albträumen. Zu diesem Zeitpunkt machten sich bei 7,9 Prozent der Kinder psychotische Symptome bemerkbar. Bis zum 18. Geburtstag war die Wahrscheinlichkeit einer psychotischen Episode um das Doppelte gestiegen. Die Forscher vermuten, dass Stress durch Traumata und depressive Symptome in der Kindheit zu Albträumen und Schlafstörungen führen und später im Erwachsenenalter zu Psychosen.

Vorbeugung in der Kindheit

Sie empfehlen daher, bei Kindern mit zusätzlichen Risikofaktoren wie genetischer Vorbelastung oder erwiesenen psychologischen Traumata stärker auf Albträume zu achten. So könnten diese Kinder früher eine professionelle psychotherapeutische Behandlung erhalten und den Ausbruch einer Psychose im Erwachsenenalter vermieden werden.