Bericht von Amnesty International zur Todesstrafe: Zahl der Hinrichtungen weltweit gestiegen

Von Ingo Krüger
27. März 2014

Die Zahl der weltweit vollstreckten Todesurteile ist 2013 nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) im Vergleich zum Vorjahr von 682 auf wenigstens 778 gestiegen. Besonders viele Hinrichtungen fanden im Iran (369) und Irak (169) statt. Allerdings fehlen in der Statistik von Amnesty Angaben aus China und Nordkorea. Die Führung in Peking hält die Zahl der Exekutionen als Staatsgeheimnis unter Verschluss.

Tausende Hinrichtungen in China vermutet

Nach Ansicht von AI werden alleine in der Volksrepublik jährlich Tausende Menschen hingerichtet. Für Nordkorea liegen AI keine belastbaren Informationen vor. Es sei jedoch auch nicht einfach zu entscheiden, was dort eine Hinrichtung nach einem Urteil, was staatlicher Mord oder Verschwindenlassen sei, teilte ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation mit.

Exekutionen in anderen Ländern und Abschaffung der Todesstrafe

Zahlreiche vollstreckte Todesurteile vermeldete AI auch aus Saudi-Arabien (79), den USA (39) und Somalia (mindestens 34). In Indonesien, Kuwait, Nigeria und Vietnam wurden nach längerer Unterbrechung 2013 wieder Menschen exekutiert. Es sei dennoch ein eindeutiger Trend hin zur Abschaffung der Todesstrafe zu erkennen, teilte AI mit. 140 Staaten haben die Todesstrafe im Gesetz oder in der Praxis abgeschafft.