Betablocker helfen bei Herzinsuffizienz, nützen aber nichts bei Herzinsuffizienz plus Vorhofflimmern

Von Cornelia Scherpe
3. September 2014

Als Betablocker bezeichnet man eine Reihe von Medikamenten, die im Körper eine Blockader gegen "β-Adrenozeptoren" herstellen. Das bewirkt, dass die bekannten Stresshormone Noradrenalin und Adrenalin in geringeren Dosen im Körper vorhanden sind. Auf diese Weise wird der Blutdruck und der Puls gesenkt und das Herz hat weniger Arbeit.

Vorhofflimmern nicht mit Betablockern behandeln

Betablocker sind aufgrund dieser Wirkung sehr effektiv, wenn ein Patient an einer Herzinsuffizienz leidet. Das ohnehin schwächere Herz muss nicht zu stark pumpen und es droht weniger oft eine Überforderung des Herzmuskels. Manche Patienten mit einer Herzinsuffizienz leiden jedoch zusätzlich an Vorhofflimmern und auch diesen Menschen werden oft Betablocker gegeben.

Eine Studie zeigt nun jedoch, dass bei dieser Kombination der Krankheiten die Blocker nicht die erste Wahl sein sollten. Sie senken bei Herzinsuffizienz plus Vorhofflimmern die Sterblichkeit nicht.

US-amerikanische Studie zu Betablockern und Vorhofflimmern

Erkannt wurde dies in einer Studie aus den USA. Forscher analysierten die Daten von verschiedenen älteren Studien und konnten so auf die Gesundheitsgeschichte von 18.254 Menschen zurückgreifen. Alle hatten eine Herzinsuffizienz und wurden entweder mit Betablockern oder einem Placebo behandelt.

Zusätzlich hatten aber einige der Patienten auch Vorhofflimmern. Hiervon waren 3.066 Menschen betroffen, was 17 Prozent machte. Nach insgesamt 1,5 Jahren der Nachbeobachtung waren 21 Prozent derer mit Herzinsuffizienz plus Vorhofflimmern verstorben. Von jenen mit Herzschwäche aber normalem Sinusrhythmus waren es nur 16 Prozent.

Studienergebnisse

Die Forscher sahen sich die Daten noch genauer an und konnten festhalten, dass die Betablocker bei alleiniger Herzinsuffizienz eine gute Arbeit gemacht hatten. Puls und Blutdruck waren bei Kontrolluntersuchungen immer ausreichend gesenkt gewesen.

Anders sah dies in der Gruppe derer mit zusätzlichem Vorhofflimmern aus. Hier hatten die Betablocker keinen aussagekräftigen Einfluss gehabt, was klar gegen ihren Einsatz bei der Kombination von Herzschwäche und Vorhofflimmern spricht.