Bluthochdruck bei Kindern wird zu oft nicht engmaschig kontrolliert

Von Cornelia Scherpe
16. August 2013

Krankhaft erhöhter Bluthochdruck ist keineswegs nur ein Problem im Erwachsenen- und Seniorenalter. Auch Kinder können bereits an einer Hypertonie leiden und müssen entsprechend behandelt werden.

Meist leiden die jungen Patienten jedoch noch nicht unter ernsten Symptomen, weshalb der erhöhte Blutdruck meist eher zufällig bei einer Routineuntersuchung auffällt. Hat das Kind dabei in einer Ruhelage zu hohe Werte, raten die Leitlinien dazu, dass Kind nach 14 Tagen erneut zu kontrollieren. Stellt sich Bluthochdruck als Diagnose ein, muss entsprechend eine Therapie erarbeitet werden.

In der Realität halten sich viele Eltern und Ärzte jedoch nicht an diese Empfehlung. Wie sehr die Kinder beispielsweise in den USA ohne notwendige Kontrolle bleiben, hat eine aktuelle Studie gezeigt. In dieser wurden die Daten von 6.108 Kindern zwischen drei Jahren und 17 Jahren herausgesucht, die zwischen 2007 und 2010 beim Arzt zu hohe Blutdruckwerte gehabt hatten. Allerdings waren all diese Fälle bis auf die bedenkliche Blutdruckmessung völlig gesund und hatten auch bei vorherigen Messungen normalen Blutdruck gehabt.

Diese Kriterien setzte man bei der Auswahl der Untersuchten an, damit es tatsächlich nur der einmal zu hohe Blutdruck gewesen ist, der Ärzte und Eltern zu einer erneuten Vorstellung des Kindes bewegt hat.

Und im Normalfall hätte dies auch bedeuten müssen, dass alle 6.108 Kinder zumindest einmal zur Kontrolle kommen, damit eine Diagnose erfolgen kann. Tatsache war jedoch, dass nur 1.275 der jungen Patienten innerhalb eines Monats nach der Messung erneut zu Kontrolle kamen. Dies entspricht gerade einmal 20,9 Prozent.

Bei immerhin weiteren 34,9 Prozent (2.130 Kindern) war eine Kontrolle innerhalb des folgenden halben Jahres durchgeführt worden und bei 1.153 Kindern hatte man innerhalb eines Jahres gehandelt. Bei den restlichen 1.550 Fällen und damit ganzen 25,4 Prozent, war jedoch gar keine weitere Kontrolle erfolgt.