Cholesterinsenkende Medikamente entziehen Muskeln Energie

Simvastatin wirkt sich negativ auf Enzyme aus, die wichtig für die Energiegewinnung der Körperzellen sind

Von Alexander Kirschbaum
10. Januar 2013

Cholesterinsenkende Medikamente verursachen bei vielen Patienten Muskelschmerzen. Vor allem Sporttreibende Menschen sind von dieser Nebenwirkung betroffen. Ein dänisches Forscherteam ist den Ursachen der Muskelschmerzen, die durch die Einnahme von sogenannten Statinen zutage treten, nachgegangen.

Wie es zu den Muskelschmerzen kommt

Statine wirken sich auf ein Enzym aus, das die Bildung körpereigenen Cholesterins vorantreibt. So versorgen sich die Körperzellen mit LDL-Cholesterin aus der Blutbahn. LDL-Cholesterin kann die Blutgefäße schädigen, aufgrund der Aufnahme durch die Körperzellen sinkt der Cholesterinwert. Doch dieser positive Effekt geschieht auf Kosten der Energieversorgung der Zelle, wie die Forscher herausgefunden haben.

Die Energiegewinnung der Körperzelle

In der Studie behinderte der Wirkstoff Simvastatin, ein häufig verwendetes Statin, die Energiegewinnung der Zelle. Er wirkte sich zum einen negativ auf Enzyme aus, die für die Energiegewinnung der Körperzellen eine wichtige Rolle spielen. Zum anderen störte das Statin die Muskelzelle bei der Aufnahme von Glukose. Ohne eine geregelte Energiezufuhr machen die Muskelzellen schlapp und schmerzen. Das ist besonders der Fall bei körperlicher Aktivität, dann haben die Zellen einen erhöhten Energiebedarf.

Der Nutzen der Cholesterinsenkenden Medikamente ist vor diesem Hintergrund den Forschern zufolge fraglich.