Cholesterinsenker baut die schädlichen Ablagerungen in Blutgefäßen wieder ab

Eine aktuelle Studie zeigt, welcher monoklonale Antikörper geeignet ist, um das LDL-Cholesterin zu senken

Von Cornelia Scherpe
1. Dezember 2016

Ein gesunder Mensch benötigt viel HDL-Cholesterin und möglichst wenig LDL-Cholesterin. Letzteres ist das "böse" Cholesterin und liegt im Idealfall nicht über 70 mg/dl. Wird der Normwert dauerhaft überschritten, ist der Stoffwechsel gestört und Folgen wie koronare Plaques treten auf. Diese Plaques sind Ablagerungen direkt in den Blutgefäßen. Eine starke Plaquebildung kann für Herz und Kreislauf ernste Folgen haben; im schlimmsten Fall tödliche. Daher gibt es Cholesterinsenker.

Evolocumab in der Studie

In der Standardtherapie werden Statine eingesetzt, um das LDL-Cholesterin zu senken. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass der neue Wirkstoff Evolocumab, ein monoklonaler Antikörper, ebenfalls geeignet ist. Tatsächlich ging durch dessen Vergabe sogar die Konzentration an Plaques zurück. Die Forscher therapierten 968 Menschen an 197 Zentren auf der ganzen Welt. Auch deutsche Patienten waren darunter. Alle Teilnehmer nahmen bereits Statine gegen erhöhte Cholesterinwerte und wurden nun in zwei Gruppen aufgeteilt.

  1. Die Hälfte bekam einmal im Monat eine Injektion mit Evolocumab.
  2. Um Placeboeffekte zu vermeiden, bekam die Kontrollgruppe ebenfalls aller vier Wochen eine Spritze, allerdings nur mit Kochsalz.

Die Patienten wurden über 18 Monate regelmäßig untersucht und die Gruppenwerte verglichen.

Erfolgversprechende Ergebnisse

Zu Beginn der Studie hatten alle Teilnehmer im Schnitt ein LDL-Cholesterin von 92 mg/dl. Das ist bereits ein guter Wert, der ein Ansprechen auf die Statine zeigt. In der Evolocumab-Gruppe jedoch sank das LDL-Cholesterin noch einmal deutlich weiter. Bereits nach der ersten Injektion lag es im Schnitt bei nur noch 36,6 mg/dl. Diese Besserung wurde über Monate gehalten und führte nachweislich zu einem Rückgang der Plaques.

  • Das Volumen ging um 0,95 Prozent zurück.
  • Zum Vergleich: In der Gegengruppe nahm es mit den Monaten um 0,05 Prozent zu.

Diese minimale aber schrittweise Erhöhung ist derzeit der Normalfall. Ein Stopp und tendenzielle Umkehr durch Evolocumab ist daher ein Erfolg für die Forscher.