Chronische Rückenschmerzen: Krankengymnastik besser als Medikamente

Studie bestätigt vielseitige Vorteile der Physiotherapie gegenüber einer medikamentösen Therapie

Von Nicole Freialdenhoven
15. Mai 2015

Menschen, die unter aktiver Spondyloarthritis, einer Form des chronischen Rückenschmerzes, leiden, sind mit Krankengymnastik besser bedient als mit Medikamenten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Pilotstudie der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim, an der allerdings nur 20 Patienten teilgenommen hatten.

Studie zur Wirksamkeit von Krankengymnastik bei chronischen Beschwerden

Die Studienteilnehmer hatten zuvor lediglich das Rheumamedikament Etanercept eingenommen. Im Rahmen der Studie reduzierten sie ihre Dosis um die Hälfte und nahmen stattdessen dreimal wöchentlich für eine halbe Stunde an einem Physiotherapiekurs teil.

Schon nach zwei Monaten hatten sich ihre Symptome deutlich verringert und auch noch zwei Monate nach dem Ende der Krankengymnastik hielt der positive Effekt weiter an. Die Patienten klagten weit seltener über Rückenschmerzen als zu Beginn der Studie und blieben auch weiterhin bei der reduzierten Dosis ihres Rheumamedikamentes.

Physiotherapie als Alternative zur medikamentösen Therapie

Die Forscher beziffern die Ersparnis durch die halbierten Dosen Etanercept auf rund 76.000 Euro für ihre 20 Studienteilnehmer. Sie sehen in der intensiven Physiotherapie für ihre Patienten daher eine wirksame Alternative zur bisherigen medikamentösen Therapie, die gleich doppelte Vorteile bietet:

  1. Die Patienten müssten weniger Medikamente schlucken.
  2. Dem Gesundheitssystem entstehen weit weniger Kosten.