Coenzym Q als Antioxidans hilft doch nicht gegen Parkinson
Bisher ist Morbus Parkinson nicht heilbar und Betroffene können durch Medikamente lediglich das Voranschreiten der Degeneration verlangsamen.
Die Forschung ist daher bemüht, nach neuen Wegen zu suchen, um die Krankheit zu stoppen. Ein großer Hoffnungsträger war dabei das Coenzym Q. Dabei handelt es sich um einen Stoff aus der Gruppe der Antioxidantien.
Diese binden freie Radikale im Körper und verhindern dadurch Zellschäden. Die Idee bei Parkinson war daher, dass Antioxidantien als einen solchen Radikalfänger einzusetzen und damit Zellen vor dem Untergang zu bewahren.
Wie sollte Coenzym Q wirken?
Eine Theorie zu Parkinson besagt nämlich, dass bei den Betroffenen ein Fehler in den Mitochondrien der Zellen vorliegt. In diesen Zellbestandteilen sei die Elektronentransportkette gestört und das könne durch freie Radikale geschehen.
Indem Coenzym Q als Antioxidans freie Radikale bindet, kommt es zu weniger Schäden. Diese Idee scheint jedoch nicht zu stimmen, denn in einer aktuellen Studie konnte der Einsatz von Coenzym Q bei Parkinson-Patienten die Krankheit nicht verlangsamen.
Verschlimmerung statt reduzierter Symptome
Man hatte mit 600 Betroffenen gearbeitet, die im Schnitt erst seit sechs Monaten an Parkinson litten. Sie befanden sich demnach in einem frühen Stadium. Nun bildete man zwei Gruppen und vergab entweder ein Placebo, oder aber 2.400 Milligramm Coenzym Q und das täglich.
Dann wurde auf der offiziellen Parkinsonskala UPDRS ermittelt, ob und wie stark sich die Symptome verschlechtern. Der eigentlich geplante Endpunkt der Studie nach 16 Monaten wurde jedoch vorgezogen, da sich abzeichnete, dass der Radikalfänger keinen Zusatznutzen brachte.
Während sich in der Placebogruppe der Durchschnittswert um 6,9 Punkte verschlechtert hatte, war der Punktewert der Gruppe unter Coenzym Q sogar um acht Punkte schlechter geworden. Das Mittel bremst Parkinson also nicht aus, sondern könnte im schlimmsten Fall sogar zu einer Verschlechterung führen.