Devisenhandel mit System - Uli Hoeneß verspekulierte Millionen an der Börse

Von Ingo Krüger
19. März 2014

Die Geldgeschäfte des ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß werfen zahlreiche Fragen auf. So war es dem wegen Steuerhinterziehung verurteilten 62-Jährigen möglich, aus einem Startkapital von 20 Millionen Euro zeitweise 150 Millionen zu machen.

Dies will Hoeneß mit dem Handel von Devisen erreicht haben. Es gibt jedoch Experten, die dies für unmöglich halten, da die Gewinnmargen auf dem Devisenmarkt sehr gering seien.

Wie kam Hoeneß zu seinem Vermögen?

Etwa 20 Trades soll er durchschnittlich am Tag gehandelt haben. Dabei will Hoeneß sein Geld mit Futures, Swaps, Optionen und Zertifikaten verdient haben.

Um auf einen so gewaltigen Betrag wie 150 Millionen Euro zu kommen, sind hohe Einsätze mit großem Risiko erforderlich. Dazu zählen vor allem Kassageschäfte und Wertpapierorder auf Termin oder mit sofortiger Wirkung.

Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Bayern-Boss irgendwann den Überblick über seine zahlreichen Aktivitäten verloren hat. Neben seinen Funktionen als Präsident des FC Bayern München und Aufsichtsratsvorsitzender der Bayern München AG war er in die HoWe Wurstwaren in Nürnberg involviert, die von seinen Kindern geleitet wird. Nach eigenen Angaben verlor er das Geld, das er an der Börse gewann, in weiten Teilen wieder.

Wie ist so umfangreicher Handel möglich?

Börsenexperten vermuten, dass Hoeneß ein automatisiertes Handelssystem genutzt hat. Sie gehen davon aus, dass allein mit Kurspager und Spekulationsfreude ein so umfangreicher Handel mit Devisen nicht zu bewerkstelligen sei.

Bei solch einem System lassen sich zudem mehrere Währungen auf einmal handeln. Dadurch sind viele Handelsoptionen möglich. Ein Devisenhandelssystem hilft bei solchen Geschäften erheblich weiter. Doch auch dabei müssen Gewinne versteuert werden. Dies hat Uli Hoeneß jedoch nicht getan.