Gefährliche Leistungsdroge Crystal Meth - wie wirkt kristallines Metamphetamin?

Von Dörte Rösler
8. Juli 2014

Die Teufelsdroge Crystal Meth frisst sich durch die Gesellschaft. Spätestens seit der Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann ins Visier der Ermittler geriet, ist klar, dass sich der Konsum von Metamphetamin nicht mehr auf die Party- und Drogenszene beschränkt.

Auch Schichtarbeiter und Studenten, Politiker und junge Mütter greifen zu Crystal - im Streben nach mehr Leistung und Spaß. Doch wie wirken die unscheinbaren Kristalle?

Was ist Crystal Meth?

Crystal Meth ist eine synthetische Droge aus der Klasse der Metamphetamine. Als Basis dienen Ephedrine aus ganz legalen Erkältungsmitteln, die im Labor mit Hilfe von Jodwasserstoff zu Kristallen reduziert werden.

Experten schätzen, dass die Drogenküchen in Tschechien jährlich sechs Tonnen produzieren. In Deutschland wurden 2013 insgesamt 77 Kilogramm konfisziert.

Die Nutzer schnupfen, rauchen oder spritzen die kristalline oder pulverisierte Droge. Auch Tabletten zum Schlucken sind auf dem Markt. Ganz neu ist Crystal Meth allerdings nicht. Bereits im zweiten Weltkrieg bekamen Soldaten die aufputschende Substanz unter dem Namen "Pervitin" verabreicht, um Angst und Müdigkeit zu unterdrücken. Später tauchte sie als Dopingmittel im Sport auf.

Wie wirkt die Droge?

Kristallines N-Metylamphetamin wirkt direkt auf die Dopamin-Ausschüttung im Gehirn: der Botenstoff wird so schnell und massiv freigesetzt, dass die Konsumenten in einen Glücksrausch verfallen. Sie spüren bis zu 30 Stunden weder Hunger noch Müdigkeit, Angstgefühle verfliegen, in euphorischer Stimmung scheint alles zu gelingen.

Wenn die Wirkung nachlässt, kippt die Laune jedoch. Die körpereigene Freisetzung von Dopamin und Serotonin ist gedrosselt, die Konsumenten werden gereizt und antriebslos. Neben der dadurch rasch eintretenden psychischen Abhängigkeit zeigen sich bei Dauerkonsum gravierende Folgen.

Verbreitet sind Psychosen und Hirnschäden sowie die Ablagerung von Crystal in der Haut, was zum typischen Aussehen der Süchtigen führt: ihre Gesicht ist fahl und von entzündeten Pusteln übersät.

Wie schnell sich körperliche Folgen zeigen, hängt von der Menge und Art des Konsums ab. Erhöhte Suchtgefahr besteht beim Spritzen. Wer die Droge schnupft oder als Tablette schluckt, wird langsamer süchtig, erlebt aber auch einen schwächeren Rausch.