Hautkrebs und UV-Licht: Das Licht fördert die Bildung von Metastasen

Von Cornelia Scherpe
10. März 2014

Die Diagnose "Hautkrebs" wird allein in Deutschland jedes Jahr rund 20.000 mal gestellt. Viele Patienten leiden leider auch an der bösartigen Form. Von diesen Betroffenen versterben rund 25 Prozent.

Diese Sterberate entsteht durch den ungünstigen Fakt, dass bösartiger Hautkrebs bereits in einem frühem Stadium erste Metastasen bilden kann. Diese Krebszellen wandern entlang der Gefäßwände in der Haut und treten dann auch in das Blutsystem und in das Lymphsystem über. So breitet der Krebs sich schnell im Körper aus und kann andere Organe befallen.

UV-Licht dient dem Krebs als Wegweiser zur Bildung von Metastasen

In der Medizin bereits seit langer Zeit bekannt: Zu viel Zeit in der Sonne kann zu Hautkrebs führen, denn die UV-Strahlen führen in der Haut zu Mutationen. Nun haben deutsche Forscher jedoch eine weitere Entdeckung im Zusammenhang mit UV-Strahlen gemacht: Sie zeigen bereits vorhandenen Hautkrebszellen den weiteren Weg zum Prozess der Metastasenbildung. Für den Krebs dient UV-Licht also wie ein Wegweiser zur Bildung der gefährlichen Tochterzellen und so wird der ungünstige Verlauf durch viel Licht weiter beschleunigt.

Wie diese Wegweisung genau funktioniert, versuchte man mit Labortieren zu dokumentieren. In der Haut befinden sich die sogenannten "Keratinozyten". Diese Hautzellen setzen das Eiweiß "HMGB1" frei, wenn UV-Licht auf sie trifft. Zu viel des Eiweißes lockt aber die "Granulozyten" an und diese Zellen gehören zum Immunsystem. Sie glauben, dass es Arbeit für sie gibt und so kommt es zu einer kleinen Entzündungsreaktion.

Sind nun bereits Krebszellen vorhanden, kann der Krebs von dieser Entzündungsreaktion profitieren. Es kommt zur Bildung von Metastasen. Die Forscher vermuten daher auch, dass man mit Medikamenten zur Hemmung des Eiweißes "HMGB1" den Verlauf von bösartigem Hautkrebs positiv beeinflussen könnte.