Hoffnung für Menschen mit Multiple Sklerose: Viele neue Medikamente sind in Planung

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2014

Wer an Multiple Sklerose (kurz MS) leidet, dessen Nervensystem hat eine chronische Entzündung. Das Leiden verläuft stets in Schüben, sodass es bessere und schlechtere Phasen gibt. Doch Fakt ist, dass die Krankheit chronisch und bisher nicht heilbar ist. Mit den Jahren verschlechtert sie sich außerdem meist drastisch.

Für die Patienten gibt es jedoch viel Grund zu hoffen, denn diverse Studien haben sich der Erforschung gänzlich neuer Wirkstoffe gegen Multiple Sklerose verschrieben. Verschiedene Medikamente sollen sich dabei auf verschiedene Ansätze konzentrieren und so gleich eine ganze Palette an Behandlungskonzepten eröffnen.

Einige neue Medikamente konzentrieren sich auf die Hemmung der B-Zellen und T-Zellen. Dies sind körpereigene Zellen im Menschen, die eigentlich Teil des Immunsystems sind und den Körper vor Erregern schützen. Bei MS handelt es sich jedoch um eine Autoimmunkrankheit und die beiden Zell-Typen greifen irrtümlich die Nervenzellen an. Der neu zugelassen Wirkstoff "Alemtuzumab" soll genau an dieser Stelle ansetzen und die im Körper zirkulierenden B-Zellen und T-Zellen angreifen. Dies soll den Verlauf der Multiple Sklerose abmildern. Ebenfalls hemmend wirken soll der neue Wirkstoff "Ocrelizumab", der bereits in einer Probandenstudie erfolgreich war. Die Rate der Entzündungsschübe verringerte sich um bis zu 80 Prozent. Der dritte im Bunde ist der Wirkstoff "Ofatunumab", der ebenfalls aktuell an Freiwilligen getestet wird.

Ein anderer Ansatz möchte die Immunzellen nicht abtöten, sondern nur einsperren. Dafür testet man aktuell diverse Wirkstoffe, die auf die Lymphknoten wirken. Die dort hergestellten Antikörper sollen nicht abgetötet, sondern nur vom Verlassen der Lymphknoten abgehalten werden. Auch hier sind bereits mehrere Medikamente im Test und machen mit ersten positiven Ergebnissen Hoffnung.