Hyperaktivität bei Mäusen durch Genfehler im Innenohr - Übertragung auf den Menschen möglich?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
9. September 2013

Hyperaktive Kinder werden in vielen Fällen mit Psychopharmaka behandelt. Die Ursache dieser psychischen Störung ist häufig unklar, die Medikamente helfen jedoch, die Patienten ruhiger zu stellen. Wie Forscher nun herausgefunden haben, spielt nicht unbedingt ein Gendefekt im Gehirn eine Rolle; auch ein Genfehler im Innenohr kann zu Hyperaktivität führen - zumindest bei Mäusen, wie zufällig entdeckt wurde.

Der Versuch der Übertragung auf den Menschen

Der Fund einer Doktorandin brachte Neurologen dazu, den Zusammenhang zwischen Verhaltensauffälligkeiten und Defekten im Innenohr zu untersuchen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass lediglich dieser Gendefekt zu Hyperaktivität führte - ein Fakt, der in der Ursachenforschung von ADHS bislang kaum Beachtung fand.

Während ihrer Arbeiten kamen die Wissenschaftler auf die Proteine pERK und pCREB der Hinregion Striatum, die bei Taubheit in großen Mengen auftreten. Diese Proteine sind an der Weiterleitung von Signalen beteiligt und führen zu einer übermäßigen Bewegung. Der Weg der Signale vom Ohr bis zum Gehirn ist allerdings noch nicht klar und bedarf noch zahlreicher Untersuchungen. Einen Weg zu einer neuen Behandlungsmethode können Forscher also noch nicht erkennen, jedoch zumindest einen Ansatz für weiterführende Analysen.